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Königin der 1000 Jahre (Kinofilm)
Story

Die Erde im Jahre 1999.
Die gesamte Menschheit sieht sich von der Auslöschung bedroht, denn ein riesiger Planet, Lar Metal genannt, droht in nur 180 Tagen mit der Erde zu kollidieren.
Was niemand zu diesem Zeitpunkt weiß, Lar Metal kommt nicht zum ersten mal der Erde so nahe, im Gegenteil, auf seiner riesigen Umlaufbahn kreuzt er die der Erde regelmäßig alle 1000 Jahre und für seine Bevölkerung ist dies die einzige Zeit in der sie aus ihrer Stasis erwachen und frei Leben können.
Zudem senden sie alle 1000 Jahre eine Abgesandte auf die Erde um die Zeit bis zur nächsten Begegnung zu überbrücken und diese dann zu überwachen, die sogenannte "Königin der 1000 Jahre".
Doch diese mal soll alles anders sein. Lar Metal droht dieses mal die Erde zu treffen und zu zerstören und die Menschheit und auch die Königin bereiten sich deshalb darauf vor den Planeten zu evakuieren. Doch eine mysteriöse Terroristengruppe, die "Diebe der 1000 Jahre", versuchen alles um diese Pläne zu vereiteln.
Ihrer Meinung nach werden die Menschen betrogen und mit Lar Metal hat es etwas ganz anderes auf sich als es scheint. Zudem kennen sie auch die "Königin der 1000 Jahre" was darauf schließen lässt das hinter den Terroristen nicht nur Menschen stecken.

Meinung

"Shin Taketori Monogatari: 1000-nen Joou" aka "Die Königin der 1000 Jahre", aus der Feder von Leiji Matsumoto (Captain Harlock, Link Galaxy Express 999), gehört zweifellos zu den ganz großen Spaceoperas des 70/80er Sci-Fi Booms im Animegenre. Die Link TV-Serie zum Manga wurde ein riesen Erfolg und im Zuge dessen in viele Länder, auch nach Deutschland, verkauft, wo sie Anfang der 90er auf Tele 5 (Bim Bam Bino!) zu sehen war und auch mir das erste mal vor die Augen kam.
Direkt nach Abschluss der Serie in Japan wurde dann auch dieser zusammenfassende Spielfilm produziert, der die Geschichte der Königin in stark verkürzter und leicht veränderter Form auch noch ins Kino bringen sollte.
Das man die Handlung dabei von einer Serienlaufzeit von bestimmt gut 1000 Minuten auf 120 herunter subtrahieren musste lässt freilich schon erahnen das in dieser Version nicht wirklich viel aus der ursprünglichen Geschichte erzählt werden kann und in der Tat wirkt der Film dann auch irgendwie eher wie eine Art Best-Of Zusammenschnitt, der extrem schnell durch die Geschichte springt und sich wenig um Nebenhandlungen kümmert. So ist der herannahende Planet noch kaum entdeckt und die verbleibende Zeit der Erde berechnet, da schlagen auch schön seine ersten Vorboten in Form von Meteoriten ein und seine Gravitation löst Naturkatastrophen aus. Genauso schnell wird die ganze Thematik rund um die Widerstandsbewegung der "Diebe der 1000 Jahre" abgehandelt, die hier auf 3 Auftritte von Selen, der Schwester der Königin, angerissen werden.
Diese ganzen Verkürzungen und großen Sprünge in der Geschichte machen die Handlung an vielen Stellen leider doch etwas unnachvollziehbar und schwer verständlich, besonders für solche die bisher überhaupt noch nicht von "Königin der 1000 Jahre" gehört haben und auch für Leute die sich nur noch wenig an die alte Serie erinnern wird es hier und da kritisch (wohl besonders an den Stellen wo man die Story für den Kinofilm verändert hat).
Positiv ist hingegen das man trotz allem durchaus erkennen kann welch interessante Geschichte dahinter steckt, die Zwiespälte zwischen der Erde und Lar Metal, die Motive für die geplante Übernahme, die Konflikte zwischen den Lar Metalern die 1000 Jahre auf der Erde verbracht haben und denen die nicht in diesen Luxus kamen und nur von soviel Freiheit träumen können, viele zwischenmenschliche Probleme und nicht zuletzt natürlich auch eine Liebesgeschichte. "Königin der 1000 Jahre" bietet wirklich von allem etwas, nur kann der Film dies aufgrund der kurzen Laufzeit leider nur andeuten. In gewisser Weise ist er wie ein 2stündiger Werbetrailer für die Serie.
Optisch hat man sich dabei nicht lumpen lassen und eigentlich in allen Bereichen im Vergleich zur Serie ein bisschen drauf gepackt. Die Charadesigns wurden etwas überarbeitet und die Zeichnungen und Animationen sind alle von höherer Qualität. Aus heutiger Sicht wirken sie natürlich trotzdem ziemlich altbacken, wobei man aber die Mühe die in Szenen wie z. B. einem sich bildenden Strudel stecken immer noch gut erkennen kann. Zudem wirken die Designs immer noch sympathisch, mit ihren etwas plump aussehenden Männlein und den schlanken, feingliedrigen Frauen. Besonders die Königin ist natürlich ein echter Blickfang und jeder der auch nur schon etwas mehr Kontakt mit dem Genre Anime hatte dürften die typischen Matsumoto Figuren auch sofort bekannt vorkommen, denn sie haben eine ganze Ära von Science Fiction Animes geprägt.

So bleibt bei mir am Ende ein etwas gespaltener Eindruck vom "Königin der 1000 Jahre" Kinofilm zurück, den einerseits kann er als alleinstehender Film eigentlich kaum überzeugen, andererseits durchweht ihn aber permanent ein unwiderstehlicher Hauch von Nostalgie und das Flair der Serie, die einfach ein Kultobjekt für mich ist.
Einerseits hab ich mich schon ein bisschen geärgert, andererseits war ich sofort besänftig wenn ich die bekannten Figuren gesehen habe und vor allem die wirklich guten Momente des Films, wenn alles passt und die tolle Musikuntermalung (für die schon die Serie bekannt war) ihr übriges dazu tut.
Ob ich ihn mir noch einmal ansehen würde, wage ich zu bezweifeln, ich würde wohl lieber alles daran setzen endlich die Serie mal wieder in die Hände bzw. vor die Augen zu bekommen, ein schönes Wiedersehen mit Altgeliebten war es aber dennoch, deshalb am Ende ein milde Gnadenwertung.

Screenshots

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 Info

 Bewertung

Grafik:

 7.jpg 7/10

Sound:

 8.jpg 8/10

Story:

 6.jpg 6/10

 Gesamt:

  6/10

Aufrufe: 14410
Review by Df3nZ187 (© by Anime-Ronin.de)
Review verlinken: http://www.anime-ronin.de/review-802.htm