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Sky Hawk
Story

1869 brechen vierzig Japaner mit dem Schiff von Yokohama nach San Francisco in die USA auf, darunter die beiden herrenlos gewordenen Samurai Manzo und Hikusaburo. In der neuen Welt wollen sie sich ein neues Leben aufbauen, können sich aber nirgends so recht einleben.
Als sie eines Tages eine entflohene Indianerin und ihr Neugeborenes vor den Häschern ihres Besitzers retten kommen sie in Kontakt mit dem Stamm der Oglala und deren Häuptling Crazy Horse, der beeindruckt vom Mut und fremdartigen Kampfstil der Fremden, die beiden in seinen Stamm einlädt und schließlich sogar zu Blutsbrüdern macht.
Fortan kämpfen sie Seite an Seite mit ihren indianischen Brüdern gegen die weißen Siedler, die immer mehr der riesigen Landes für sich beanspruchen, gnadenlos Jagd auf die Bison machen und in den heiligen Bergen der Indianer Gold abbauen wollen.

Meinung

Es war schon immer sein großer Wunsch einmal einen Westernmanga zu zeichnen, so wird Jiro Taniguchi am Ende dieses Bandes zitiert, doch hätte kein Verlag Potential für eine derartige Geschichte beim japanischen Publikum gesehen.
So bediente sich Taniguchi also eines kleinen Kniffs und machte zwei Samurai, zwei Japaner zu den Helden seiner Geschichte und siehe da, schon sahen die Zeichen für eine Veröffentlichung deutlich besser aus. So läuft es nun einmal im Geschäft.
Dabei greift die Geschichte grundlegend auf reale Ereignisse zurück, sowohl was die japanischen Auswanderer, als auch den Krieg zwischen Indianern und Siedlern angeht, verarbeitet diese dann aber sehr freizügig und leider auch einseitig.
Taniguchi bezieht klar auf Seiten der Indianer Stellung, denen große Parallelen zu seinen Samurai Hauptdarstellern verpasst, vor allem was ihren Wunsch nach Freiheit und Frieden und ihre Naturverbundenheit, aber auch Dinge wie Kampfesmut, Tapferkeit und Ehre angeht.
Die weißen hingegen sind hier klar die Bösen, ungerecht und verlogen. Zwar ist das geschichtlich gesehen durchaus nicht unrichtig, aber ein derart deutliches schwarz/weiß malen ist man von Taniguchi eigentlich nicht unbedingt gewöhnt. Das kann aber auch daran liegen das seine Geschichten normalerweise wenig auf politische oder ähnliche Inhalte setzen sondern mehr auf persönliche Geschichten.
So nutzt Taniguchi die, heutzutage eh zumeist schon esoterisch verklärte, Sicht auf die amerikanischen Ureinwohner um sie mit seinen eigenen Überzeugungen, die ja gut zum Bild der Indianer passen, zu mischen. Bei manch anderen Autoren könnte da ein wirklich unappetitlicher zäher Brei dabei herauskommen, doch einem meisterhaften Erzähler wie Taniguchi kann selbst all der Kitsch wenig anhaben, so dass seine Geschichte auch diese mal zu fesseln und vor allem zu rühren weiß. Der Mann ist einfach zu begabt wenn es darum geht selbst mit kleinsten Gesten in einfachen Bildern große Gefühle zu schüren.
Wer hätte gedacht das man es tatsächlich funktionieren könnte wenn zwei japanische Samurais den Indianern beibringen mit Jiu-Jitsu zu kämpfen oder ihnen zeigen die Überlegenheit des japanischen Bogens demonstrieren?
Ich glaube hätte man mir vorher gesagt das solche Szenen hier vorkommen, ich hätte wohl sehr misstrauisch die Nase gerümpft.

So hat mir "Sky Hawk" am Ende doch ganz gut gefallen, auch wenn es nicht unbedingt so viel von dem enthält, was für mich Taniguchi ausmacht.
Aber trotz aller Klischees, ist es durchdrungen von seinen einzigartigen erzählerischen Fähigkeiten, seinen immer wieder faszinierenden Bildern und seiner liebenswerten Ethik.
Ein Taniguchi mit Schwächen zwar, aber immer noch Manga-Oberklasse.

Cover

Bild 1

 Info
Verlag:shodoku
Zeichnung & Story:Jiro Taniguchi
Jahr:2002

 Bewertung

Grafik:

 9.jpg 9/10

Story:

 7.jpg 7/10

 Gesamt:

  8/10

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Review by Df3nZ187 (© by Anime-Ronin.de)
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