"Dobutsu Tonari-gumi" von 1941 (einige Quellen nennen auch 1954 als Entstehungsjahr, aber das scheint aufgrund der Thematik dieses Kurzfilms doch sehr unwahrscheinlich) ist ein klassischer War-Time-Anime.
Mit Tierfiguren wird hier das System der "Tonari-gumi" vorgestellt und beworben. Um das Volk besser zu kontrollieren wurde es während des 2ten Weltkriegs bis ins kleinste durchorganisiert, wobei die kleinste Einheit aus 5 bis 10 Haushalten bestand, die je einen Vertreter hatten der das Bindeglied zur nächst höheren Instanz war.
Natürlich ging es dabei in erster Linie um bessere Kontrolle über die Linientreue der Untertanen, die Bekämpfung von "die Kriegsmoral zersetzendem" Gedankengut und ähnliches, darüber hinaus sollte sich jede Einheit aber auch als große Familie verstehen, die aufeinander aufpasst, sich gegenseitig hilft und Informationen (bzw. Anordnungen und Befehle) schnell verbreitet.
Die Aufgabe dieses Kurzfilmes war es nun natürlich die letzten Punkte besonders herauszustellen und so die Idee der "Tonari-gumi" möglichst positiv darzustellen und bei den Leuten dafür zu werben.
Entsprechend bekommen wir vorgeführt wie sich die Nachbarn gegenseitig gegen Schwarzmarkt-Händler zur Wehr setzen, wie sie mit vereinten Kräften ein Feuer löschen oder wie sie zusammen im Luftschutzbunker sitzen und sich auch von einem gestohlenen Fisch ihren Zusammenhalt nicht kaputt machen lassen.
So hehrer der gezeigte Zusammenhalt, desto durchscheinender sind aber trotz allem die wahren Motive (zumindest aus heutiger Sicht).
Bleibt noch zu sagen dass der Kurzfilm mit hübschen Hintergründen punkten kann, bei den Figuren aber eher mittelmäßig aussieht und dass die Animationen selbst für die damalige Zeit nicht gerade das Beste waren.
Trotzdem bleibt es ein interessantes Stück Geschichte, nicht nur aus Animesicht, sondern auch als Zeugnis darüber wie auch in Japan während des Krieges die Menschen mit der Macht der Medien "auf Linie" gebracht werden sollten.
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