Der blinde Zatoichi zieht durch die Lande und verdient sein Geld hauptsächlich mit Glückspielen und als Masseur. Auf seinem Weg durch die Provinz hilft er einer Frau beim tragen und darf dafür in ihrem Haus absteigen.
Zur gleichen Zeit kommt ein weiterer Umherwandernder in dem Dorf an.
Er hat seine kranke Frau dabei und beide brauchen dringend Geld, weswegen er beschließt sich als Gefolgsmann der heimischen Yakuza anzuschließen.
Das gelingt ihm auch und fort an arbeitet er für den Ginzo-Clan, der die Führung in der Provinz in der nehmen will.
Der Masseur lernt unterdessen beim Würfelspielen den Versager Shinkichi kennen. Der ist so begeistert von Zatoichis Fähigkeit das Ergebnis der Würfel zu erkennen das er sich ihm gleich anschließt.
Um den Sieg zu feiern laden sich die beiden zwei Geishas ein, doch die entpuppen sich als Mogelpackung und wollen die beiden berauben. Doch Zatoichi durchschaut sie und beider erzählen ihnen das sie hinter den Mördern ihrer Eltern her sind und das sie vermuten das diese im Ginzo-Clan zu finden sind.
Die beiden schleichen sich also dort ein, können ihr Attentat aber nicht vollenden und müssen fliehen.
Auch Zatoichi und Shinkichi haben inzwischen mächtig Ärger mit den Ginzos, denn Zatoichi hat in einer ihrer Spielhallen das Haus beim betrügen erwischt und in dem darauf folgendem Kampf so ziemlich alle Männer der Ginzos die vor Ort waren eliminiert.
Der Ginzo-Clan setzt daraufhin seinen besten Mann auf die Vier an, den Samurai mit der kranken Frau.
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Hach, mal wieder ein Kitanofilm. Hatten wir schon viel zu lang nicht mehr.^^
Aber fangen wir mit der Story an. Zatoichi ist neben Itto Ogami sicher einer der berühmtesten Samuraihelden Japans und schon zig mal verfilmt worden. Also ein schweres Erbe was sich Kitano hier aufgeladen hat. Die Grundgeschichte von Zatoichi ist eigentlich gar nicht wirklich so kompliziert und bedient sich an gängigen Klischees. Da wären die beiden Kinder die sich an den Mördern ihrer Eltern rächen wollen. Der Samurai, der um seiner kranken Frau zu helfen, eine Anstellung als Yakuza annehmen muss. Und der umherziehende Vagabund, der zwar harmlos aussieht, in Wirklichkeit aber ein starker Krieger ist. Jedem der sich schon mal mit japanischen Filmen und Samuraifilmen im besonderen beschäftig hat werden diese Grundthemen auf jeden Fall bekannt vorkommen.
Kitano verwebt diese drei Geschichten allerdings so schön miteinander und mixt sie mit noch weiteren Elementen, das die Story von Zatoichi am Ende doch recht komplex ist und sich nicht leicht vollständig wiedergeben lässt ohne sehr ausschweifend zu werden.
Auch gelingt es ihm mal wieder sehr schön den einzelnen Personen Leben ein zu hauchen und sowohl er als auch die anderen Schauspieler spielen wirklich toll.
Besonders Kitano als blinder Samurai und Tadanobu Asano als sein Gegenpart bei der Yakuza spielen ihre Rollen ausgezeichnet.
Einziger Schwachpunkt im Film ist der zurückgebliebene Sohn der Nachbarn, der keinen wirklichen Zweck erfüllt und auch nicht wirklich komisch ist.
Ansonsten hat der Film aber einige Stellen zum schmunzeln zu bieten. Da wären z.B. die aufgemalten Augen Zatoihis oder Shinkichi verzweifelte versuche Zatoichi nachzuahmen, die natürlich samt und sonders scheitern. Besonders seine Schwertkampflektionen die er den Nachbarn gibt ist einfach herrlich.^^
Ein weiterer Hingucker des Films sind die Schwertkämpfe die durch die tolle Choreographie und den Schnitt sehr dynamisch rüber kommen. Einziger Makel hierbei der vielen Leuten sauer aufstößt sind die, sehr deutlich als solche zu erkennenden, CGI-Effekte die dem ganzen eine recht unwirkliche und übertriebene Note geben. Mich persönlich haben sie aber eigentlich überhaupt nicht gestört, da die Kämpfe an sich sowieso nicht sehr auf Realismus getrimmt sind sonder eher auf coole Optik.
Dazu zählt dann auch der häufige Gebrauch von Zeitlupen, die ja immer gern genommen werden wenn es darum geht das etwas besonders stylisch aussehen soll.
Aber auch ansonsten wird wieder viel wert auf die Optik gelegt und z.B. mit Regentropfen gespielt. Wie man es halt von einem Kitanofilm nicht anders kennt. :)
Auch über die Musik gibt es nichts zu meckern, sie passt einfach.
Einziger Punkt der unbedingt noch erwähnt werden muss ist die Massentanzszene am Ende.
Die passt irgendwie so gar nicht dazu und hat irgendwie den Charme eines kleinen Happenings am Set das man aus Spaß an der Freude einfach mit in den Film gepackt hat.
Das mag aber auch nichts mehr daran zu ändern das Zatoichi mal wieder ein toller Kitanofilm ist, der mich als alten Fan wieder voll begeistern kann. Wer allerdings bisher schon nichts mit Kitanos Filmen anfangen konnte der lässt auch von diesem besser die Finger.
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