Die Geschichte von "Die Klavierlehrerin" ist recht einfach und kurz.
Ein älterer Mann hat sich in seine Klavierlehrerin verliebt und versucht ihre Gunst zu gewinnen. Er besorgt ihr ein Geburtstagsgeschenk, doch sie weist es zurück. Er versucht sie zu einem Ausflug einzuladen doch sie wimmelt ab. Am Ende gesteht er ihr seine Liebe durch das Telefon, hat aber schon eingesehen das sie seine Gefühle nicht erwidern wird und verabschiedet sich von ihr und dem Unterricht.
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Was uns Takashi Imashiro in dieser Kurzgeschichte erzählt ist eigentlich eine ganz normale Sache. Ein Mann verliebt sich in eine Frau doch wird von ihr zurückgewiesen. Dennoch hat die Geschichte etwas besonderes. Wahrscheinlich liegt es an dem offenen Ende das nicht darüber verrät was mit dem Mann nach dem Anruf weitre passiert, uns aber dafür zeigt das die Frau, unberührt von seiner Liebeserklärung, ihrem Alltag nachgeht wie bisher.
Schon ihre vorausgegangenen Abweisungen waren sehr kühl, was der ganzen Geschichte so eine gewisse Note verleiht die einem unbehaglichen ist. Irgendwie so gar nicht passend zu den Gefühlvollen Zurückweisungen die man sonst so aus Mangas gewöhnt ist, sei es nun das sie darin enden das die Charaktere in Hass zurückbleiben oder die Zurückweisung so liebevoll war das trotzdem alle glücklich und zufrieden sind.
Den auch der Mann der abgewiesen wurde bleibt hier ruhig. Ganz normal bringt er das Telefongespräch zu Ende und verabschiedet sich von der Frau die er liebt ohne die geringste "Szene" zu machen. Nur kurz lässt er sich in seinem Auto und nach einhängen des Hörers in einer verzweifelten Geste gehen.
Das ganze gibt der Frau einen etwas furchterregenden Charakter, was nach Imashiros Aussagen auch durchaus so von ihm beabsichtigt war. Die Frau die emotional völlig unbeeindruckt nach der Liebeserklärung weitermacht als sei nichts geschehen entspricht so gar nicht dem Frauenbild das Männer gerne sehen wollen. Es wäre sicher interessant zu erfahren welche Wirkung die Geschichte auf eine Frau hat und wie sie den Charakter der Klavierlehrerin sieht.
Die Zeichnungen sind durchweg ordentlich und besonders das Bild mit dem Hubschrauber sieht toll aus. Die Charadesigns, und besonders das breite und "kastenförmige" Gesicht der Frau, sind etwas gewöhnungsbedürftig aber passend. Besonders positiv fallen mit die für solche Kurzgeschichten recht sauberen und detaillierten Hintergründe auf. Hier hat man sich wirklich Mühe gegeben.
Im Großen und Ganzen wieder ein interessanter Kurz-Manga aus der Mang'ARTE Reihe. Es lohnt sich einen Blick drauf zu werfen.
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