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Steamboy
Story

Manchester, 1866.
Der junge Ray Steam wohnt allein mit seiner Mutter in einem Haus am Stadtrand. Sein Vater und sein Großvater, zwei geniale Erfinder, arbeiten in Amerika an einer neuen und revolutionären Dampfmaschine. Auch Ray hat das Familientalent geerbt und arbeitet trotz seine jungen Alters schon in einer großen Weberei. Eines Tages bekommt er ein Paket von seinem Großvater in dem einige Konstruktionszeichnungen und eine seltsame Kugel namens Steamball liegen. Doch kaum hat er das Paket ausgepackt tauchen zwei Männer auf, die behaupten von der O'Hara Stiftung zu kommen, für die Rays Vater und Großvater arbeiten. Sie behaupten es sei ein Versehen das der Steamball bei Ray gelandet sein und eigentlich sollte er zu ihrem Pavillon auf der Weltausstellung in London gebracht werden. Doch Ray weigert sich ihnen das Paket zu übergeben, denn in einem beigefügtem Brief hat sein Großvater geschrieben das er eben dies auf keinen Fall tun sollte.
Die beiden Männer hören das natürlich nicht gern und versuchen Ray die Kugel abzunehmen, doch just da taucht der Großvater auf. Er versucht die Männer aufzuhalten und erklärt das sie und die Stiftung für den Tod von Rays Vater verantwortlich wären und man ihnen den Steamball auf keinen Fall geben dürfte. Stattdessen soll Ray ihn zu einem gewissen Mr. Stephenson schaffen, einem alten Kollegen von Rays Vater. Ray versucht also mit dem Steamball zu flüchten, doch die beiden Männer rufen Verstärkung und die haben eine fahrende Dampfmaschine dabei. Während der daraus resultierenden wilden Verfolgungsjagd findet sich Ray plötzlich auf dem Schnellzug nach London wieder und wird dort von einem Mann namens David gerettet. Wie sich herausstellt ist er der Assistent von eben jenem Mr. Stephenson von dem Rays Großvater sprach. Er befindet sich auch im Zug und gemeinsam setzten die Drei im Zug die Reise nach London fort.
Doch unterwegs greifen die Männer der O'Hara Stiftung wieder an und dieses mal mit einem Luftschiff. Ihnen gelingt es sowohl den Steamball als auch Ray in ihre Finger zu bekommen. Sie bringen beide nach London in den Pavillon auf der Weltausstellung und dort lernt Ray Scarlett O'Hara, die Enkelin des Vorsitzenden der O'Hara Stiftung, und Archibald Simon, den Geschäftsleiter, kennen. Zu seiner Überraschung trifft er auch seinen tot geglaubten Vater wieder, der allerdings stark von den Folgen eines schweren Unfalls gekennzeichnet ist.
Er und sein Großvater haben sich über den Steamball und seine Verwendung zerstritten. Doch nicht nur die beiden kämpfen um die kleine Wunderkugel. Auch Mr. Stephenson und David und sogar das englische Militär haben ganz eigene Pläne.

Meinung

10 Jahre und 22 Millionen Dollar hat die Fertigstellung von Ototmos (Link Akira) neuem Werk gedauert und ist somit einer der aufwendigsten Anime aller Zeiten geworden. Leider muss man aber sagen das er es dabei nicht schafft sich auch von der Qualität her einen derart hohen Platz in den "all time" - Listen zu verschaffen, was aber nicht heißt das er nicht gut wäre.
Die Story nimmt dieses mal, im Gegensatz zu andere Werken von Otomo (wie Akira, Link Memories, Link Manie Manie) die ich kenne, allerdings nur den zweiten Rang ein. Zwar ist sie wirklich sehr interessant und durch die vielen Twist und das ständige hin und her gerissen sein Rays zwischen seinem Vater und seinem Großvater wirklich spannend, doch eine besondere tiefergehende, vom Zuschauer selbst zu erklärende Eben, hat sie nicht wirklich. Es geht im Grunde einfach um die Gier des Menschen nach Macht und die Frage nach der Ethik der Wissenschaft. Wie weit geht man um an den Steamball zu kommen und ist es wirklich in Ordnung seine Erfindung an Militärs zu verkaufen? Das sind die zwei großen Fragen um die sich im Grunde der Film dreht. Die schrecklichen Auswirkung die der falsche Umgang und die Machtgier der Menschen haben kann wird uns dann in dem gigantischen Finale gezeigt, in dem ein regelrechter Krieg um die kleinen Dampfkugeln ausbricht. Die meisten nennen dies auch gerade als den großen Schwachpunkt des Films, aber ich sehe es eher so das es nötig war eben diese gigantische Zerstörungsorgie zu zeigen. Das ist es ja gerade worum es geht. Die schier grenzenlose Bereitschaft machtgieriger Menschen alles und wirklich alles ohne Rücksicht auf Verluste einzusetzen. Das dabei quasi eine ganze riesige Stadt drauf geht ist nur "Collateral Damage". Von daher sehe ich diesen Mega-Showdown durch aus als genau das richtige Element an um das zu vermitteln und gelangweilt habe ich mich dabei auch keine Sekunde.
Maßgeblich dafür verantwortlich sind natürlich auch die exzellenten Grafiken die sehr schön gezeichnetes mit CGI verbinden. Hier sieht man dem Film seine lange Entwicklungszeit am meisten an. Die Detailverleibtheit mit der hier zu Werke gegangen wird ist wirklich umwerfend. Da hat ein einfacher Sitzbankbezug in einem Eisenbahnwagonabteil mehr zu bieten als in manch anderen Filmen eine 5 Minuten Szene. Und dieses Phänomen setzt sich den ganzen Film über fort. Angefangen von den schönen englischen Landschaften, über die Dampfmaschinen, die Uniform eines hohen Militärs, die wunderschönen Glasbauten auf der Weltausstellung, der teilweise exzellente Himmel, bis hin zum gigantischen fliegenden Schloss am Ende. Kleidung, Landschaften, Gebäude - überall hat man mit so viel Liebe und Mühe gearbeitet das man mehrere Durchläufe braucht um alles zu entdecken und zu genießen und sich daran satt zu sehen. Dabei hat man natürlich auch die Animationen nicht vergessen und so gibt es überall Bewegung oder Reflektion, tolle Kamerafahrten und -schwenks und alles was das verwöhnte Animeherz sonst noch fordern kann. Auf diesem Bereich dürfet nun wirklich niemand enttäuscht werden. Selbst wenn ihm die Story nicht gefällt.
Das dazu auch noch ein toller und äußerst passender und stimmiger Score mitgeliefert wird ist erscheint quasi schon selbstverständlich und wird natürlich auch prompt eingelöst. Dabei verlässt man sich fast komplett auf klassische Klänge, was ja so gut wie immer für epochalen Sound steht, und hier auch voll zu Geltung kommt.
So bleibt mir nur das Fazit das "Steamboy" sicherlich kein Kult-Cyberpunk-Endzeit-Meisterwerk wie Akira ist oder ironisch-amüsant-kritisches Kino wie Otomos Episoden in Memories und Manie-Manie, aber ein guter Anime ist es alle mal und Sehvergnügen gibt es auch für den, mir unverständlichen, Fall des Missfallens der Story mehr als genug. Deswegen von mir eine Empfehlung für "Steamboy".

Screenshots

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 Info

 Bewertung

Grafik:

 9.jpg 9/10

Sound:

 9.jpg 9/10

Story:

 7.jpg 7/10

 Gesamt:

  8/10

Aufrufe: 10729
Review by Df3nZ187 (© by Anime-Ronin.de)
Review verlinken: http://www.anime-ronin.de/review-364.htm