Danny the Dog ist der Kamphund von Bart. Kommt irgendjemand dem schmierigen Geldeintreiber bei seinen Geschäften krumm, lässt er seinen Danny vom Halsband und hetzt ihn auf die Gegner. Weil Danny aber manchmal nicht sehr zuverlässig ist und Bart die Geldeintreiberei langsam zu stressig wird, lässt er ihn als zweite Einnahmequelle auch noch in illegalen Kampfturnieren antreten.
Als Geldeintreiber macht man sich allerdings nicht nur Freunde, und so werden Bart und seine Leute eines Tages Opfer eines Anschlages. Ihr Auto wird von der Straße gerammt und anschließend mit Kugeln durchlöchert. Danny kann sich schwer verletzt aus dem Frack retten und in einen Antiquitätenladen schleppen. Hier hat er bei einem früheren Auftrag den blinden Klavierstimmer Sam kennen gelernt. Der nimmt ihn mit nach Hause und pflegt ihn gesund. Nicht nur körperlich, sondern auch geistig beginnt Danny sich in der liebevollen Umgebung zu erholen. Da er bisher kaum etwas anders als seinen Käfig und das ständige kämpfen kennt ist die normale Welt für Danny fremd und nur langsam gelingt es ihm sich in sie einzufügen. Er lernt einkaufen gehen, holt Sams Stieftochter Victoria von der Schule ab und hilft Sam bei der Arbeit.
Doch auch Bart hat den Anschlag überlebt und will seinen Kampfhund natürlich wieder haben.
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Neben Jackie Chan und Chow Yun Fat gehört Jet Li sicher zu den bekanntesten Hongkong-Exporten die es nach Hollywood geschafft haben. Leider haben mich seine bisherigen Hollywoodfilme nicht wirklich überzeugen können. "Unleashed" ist da eine schöne Ausnahme.
Die Geschichte rund um den kleinen Jungen, der zum willen- und gefühllosen Kampftier erzogen wird ist wirklich gut und kann mich durchaus mitreißen. Es macht einfach Spaß zu sehen wie Danny unter der liebevollen Führung von einem, mal wieder wunderbar sympathischen, Morgan Freeman langsam beginnt aufzublühen und auch die Tochter ist ein durchweg gelungener Charakter. Auch Bob Hoskins macht eine gute Figur als Ekel vom Dienst und wenn er in seinen Ansprachen an Danny die falsche Freundlichkeit raushängen lässt hat man so einen richtig schönen Hasscharakter.
Es war eine gute Entscheidung diesen Rollen und der Geschichte großzügig Platz zu geben und nicht alles auf die Actionkarte zu setzen. Kämpfe gibt es natürlich trotzdem einige. Ist ja schließlich immer noch irgendwo ein Kung-Fu-Film. Leider bestehen die aus dem, fast schon Jet Li typischem, Wire-Kung-Fu das zwar tolle Flüge und Stürze bietet, aber dafür einiges an Natürlichkeit einbüßt. Da gefällt mir eine ordentliche Jackie-Chan-Klopperei mit allerlei Requisiteneinsatz 1000mal besser, auch wenn die Leute da nicht so spektakulär durch die Gegend fliegen. Das ist auch einer der Hauptgründe warum mich Jet Lis bisherige "Weststreifen" nicht wirklich überzeugen konnten.
"Unleashed" hat aber wie bereits gesagt die Stärke, das er neben den Kämpfen auch noch eine packende Story zu bieten hat. Etwas das bisherigen Li-Filmen fehlte. Das und die guten Darsteller sorgen dafür das der Film am Ende doch gut funktioniert.
Auch die Optik leistet gute Arbeit um die Stimmung der Geschichte ordentlich rüberzubringen. Die Szenen bei Bart sind in kalten, "gefühllosen" Farben gehalten, während die Szenen bei Sam in schönen warmen Tönen daherkommen. Die Kämpfe werden durch Zeitlupen und rasante Schnitte aufgepeppt und auch der Soundtrack trägt mit satten Schlaggeräuschen und fiesem Knochenknacken und -brechen seinen Teil zum positiven Gesamtbild bei.
Sicher, hätte der Film nur Jet Li und seine Kämpfe gehabt, er wäre wohl so wenig ansehnlich geworden wie die bisherigen. Doch dank der interessanten Geschichte, dem guten Support durch den übrigen Cast und die ordentliche Optik kann sich "Unleashed" auf jeden Fall sehen lassen und hat mir richtig Spaß gemacht.
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