MAIN

REVIEWS

Intern



 Valid HTML 4.01 Transitional

 Valid CSS!

 [Valid RSS]

Last Life In The Universe
Story

Der Film handelt von einem zwangsneurotischen japanischen Bibliothekar namens Kenji, der zusammen mit seinem Bruder in Bangkok (Thailand) lebt. Sein Bruder geht weniger ehrbaren Geschäften nach, ist ein Yakuza in alter Familientradition. Kenji, äußerst penibel und wohlsortiert (inklusive ausgesuchten Klamotten für jeden Wochentag), hat schon vielfache, mehr oder weniger ernstzunehmende Suizidversuche hinter sich, da die Welt, so wie sie ist, ihm zu penetrant und unruhig erscheint.

So fängt der Film schon an, mit Kenji, der von einem Klingeln an der Türe von einem eher halbherzigen Versuch sich aufzuhängen abgehalten wird. Die Story spitzt sich ab dem Moment zu, wo sein dubioser Bruder von einem Kollegen in Kenjis Wohnung erschossen wird, Kenji aus Notwehr den Kollegen erschießt und aus seiner sortierten Wohnung und Welt flüchtet. Er wandert
umher und will sich letztlich von der Brücke zu stürzen... doch plötzlich passiert etwas Unerwartetes.

Ein Geschwisterpaar auf der Brückenstraße streitet sich. Die Jüngere, in welche sich Kenji einmal verschossen hat, als sie in seiner Bibliothek ein Kinderbuch angeschaut hat, wird von einem Auto erfasst und stirbt. Nun ist er am Unfallort und muss die ältere, Noi, trösten... auch wenn er darin nicht gerade geübt ist. So ist die erste Verbindung zwischen den Beiden geknüpft.
Nachdem Noi Kenji seine Tasche, die er im Krankenhaus vergessen hat, zur Arbeit gebracht hat, zieht dieser - mehr oder minder ohne Worte - bei Noi ein, obwohl deren Lebenswandel als auch Einrichtung das absolute Gegenstück zu ihm bietet:
Unaufgeräumt, verdreckt, schlichtweg ein Chaos. Die beiden kommen sich näher, ohne das sie sich wirklich nahe sind...

Meinung

Wie man dem Namen des Regisseur, Pen-Ek Ratanaruang, entnehmen kann, handelt es sich nicht unbedingt um einen japanischen Film, aber das ist nur teilweise richtig : Dieses Kunstwerk bescherte uns eine Gemeinschaftsproduktion zwischen Thailand und Japans, und auch die Darsteller sind aus beiden Ländern Asiens rekrutiert.

Der Film besticht durch eine durchdachte Handlung, die wenig Rasanz bietet, aber eben dadurch schlichtweg schön ist. An sich kann man den Film durchaus in das Genre "Romantik" eingruppieren, da die Beziehung von Kenji zu sowohl Noi als auch deren toter Schwester in den Mittelpunkt gerückt wird. Aber ich wäre von diesem Film nicht so begeistert gewesen, wenn es diese bloße Knuddelwuddel-Arie wäre, die einem in diesem Genre leider allzu häufig über den Weg läuft... Vielmehr besticht der Film durch die Darstellung von zwei absolut einsamen Charakteren, die ein bisschen Glück im Beisammensein mit einem anderen, zwar grundverschiedenen aber doch seelenverwandten Menschen suchen und auch finden.

Erzählerisch interessant sind die verschiedenen Einstellungen von Kenjis Phantasien, die durch keinerlei Andeutung als sol-che kenntlich gemacht werden und erst in der Fortführung der eigentlichen Realität als solche identifiziert werden. Auch interessant ist die reiche Symbolik, der sich der Film bedient. Vor allem der Gebrauch von Eidechsen, um Schlüsselszenen zu unterstützen, denn das Kinderbuch, das Kenji und Nois Schwester verbindet, ist "The Last Lizard", eine deprimierende Geschichte über Einsamkeit, dessen Autor (nur am Rande erwähnt, da leider nicht im Film deutlich gemacht) den Weg des Seppuku wählte.

Auch die sehr unterschwellige Komik, die diesen Film auszeichnet, z.B. in den Verständigungsproblemen zwischen Kenji undNoi (es wird im wilden Wechsel Thai, Japanisch und Englisch gesprochen), soll hier nicht unerwähnt bleiben... diese Art des Humors ist aber als solche sehr gewöhnungsbedürftig, also wird darauf keine Gewähr genommen !

Als kleines Schmankerl bekommt man bei diesem Film allerlei bekannte Schauspieler zu Gesicht, wenn auch nur in Nebenrollen - allen voran Riki Takeushi und, höret und staunet, Takashi Miike. Da es schwer ist, über diesem Film zu schreiben und ihm gerecht zu werden, solltet ihr euch ihn ansehen, wenn ihr die Chance dazu habt... Entweder entschlaft ihr nach einer
halben Stunde oder ihr seid so begeistert wie ich !

Screenshots

Bild 1

Bild 2

Bild 3

Bild 4

Bild 5

Bild 6

Bild 7

 Info
Originaltitel:Ruang rak noi nid mahasan
Land:Thailand/Japan
Jahr:2003
Regie:Pen-Ek Ratanaruang
Medium:DVD (Thai)
Lauflänge:ca. 108 Minuten
Freigabe:FSK ab 12 Jahren
Online-Filmdatenbank:OFDb

 Bewertung

Optik:

 9.jpg 9/10

Effekte:

 7.jpg 7/10

Sound:

 8.jpg 8/10

Story:

 10.jpg 10/10

 Gesamt:

  9/10

Aufrufe: 7998
Review by Cynic (© by Anime-Ronin.de)
Review verlinken: http://www.anime-ronin.de/review-504.htm