Shinichi und Nobucho sind, obwohl sie auf den ersten Blick scheinbar nicht viel gemeinsam haben, die besten Freunde. Während der eine eher im Sport glänzt und der Topspieler der Rugbymannschaft ist, zeigt der andere seine Talente am Computer. Als die beiden eines Tages nach der Schule die hübsche Teko ansprechen, in die Nobucho verliebt ist, werden sie und einer ihrer Lehrer von einem mysteriösen Fremden mit einer seltsamen Maschine durch die Zeit katapultiert.
Der Fremde Junge heißt Agino und ist aus der Zukunft geflohen. Zusammen mit seinen vier unfreiwilligen Passagieren landet er erst mal mitten in einem Bombenangriff im 2ten Weltkrieg und nach einigem hin und her und nach dem Auftauchen eines Verfolgers schließlich im Japan des ausgehenden 16ten Jahrhunderts, wobei ihr Fahrzeug zerstört wird. Hier werden sie in eine Intrige auf höchster Ebene verwickelt und Agino berichtet seinen Begleitern von den schrecklichen Ereignissen der Zukunft.
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"Toki no Tabibito" beruht auf einer Novellen Trilogie des recht bekannten, japanischen Sci-Fi Autors Taku Mayumura. Allerdings glaub ich, ohne sie gelesen zu haben, kaum das dieser Anime seiner Vorlage gerecht wird.
Die Geschichte beginnt eigentlich ganz vielversprechend mit der Flucht Aginos und dem Zusammenstoss mit seinen vier Begleitern. Was folgt ist eine kurze und turbulente Reise in die Vergangenheit über mehrere Etappen, die schließlich darin endet, dass die Freunde festsitzen. Leider fängt der Film hier etwas an zu pendeln und kann sich irgendwie nicht so recht entscheiden worauf er nun eigentlich seinen Fokus legen soll. Scheint es während der Zeitsprünge klar um einen kurzen, kritischen Abriss der japanischen Geschichte zu gehen, in dem besonders der Krieg eine Rolle spielt. Doch kaum in der finalen Zeitepoche angekommen, wird der Gesichtspunkt doch wieder auf die Zukunft umgeworfen und Agino erzählt die traurige Realität der "Brave new World" artigen Gesellschaft aus der er geflohen ist und das traurige Schicksal der Menschheit. Fortan werden beide Elemente dann mehr oder minder miteinander vermischt und am Ende steht der Konflikt im Raum ob Aginos nun die Geschichte verändert oder nicht. Natürlich mit ein paar Wendungen mehr dazu, aber da will ich jetzt nicht unnötig ins Detail gehen. Um was es geht ist, dass die Geschichte leider nicht so wirklich passen mag. Die komplette Fokussierung auf die Vergangenheit und die dann doch wieder mit reinspringenden Futureelemente verpassen ihr einen irgendwie unzusammenhängenden und ruckeligen Touch, ja die Geschichte bekommt einfach keinen angenehmen Erzählfluss, was leider sehr zu lasten des Films als ganzen geht. Man hat einfach beim Sehen immer so ein unbefriedigendes Gefühl das hier etwas nicht so recht zusammen passt.
Auch die Optik hat schon zu Beginn des Films ihre stärksten Momente und kann dort mit, für die Zeit, recht aufwendigen Animationen punkten. So gibt es u.a. eine voll animierte Kamerafahrt durch einen futuristischen Gang (Verfolgungsszene) und jede Menge fliegende Blütenblätter. Mit fortlaufender Spielzeit werden solche aufwendigen Szenen aber deutliche rarer.
Die Zeichnungen und Designs sind ganz in Ordnung, ihr Alter sieht man ihnen aber an und hin und wieder treten bei den Figuren auch einige seltsame Gestaltungen auf, so hat gerade Teko doch zum Teil etwas zu viel Glanzpunkte in ihren Augen, was diesen einen unnatürlichen Look gibt.
Am Ende bleibt mir nur noch festzustellen das "Toki no Tabibito" durch und durch mittelmäßig ist. Für die damalige Zeit sind manche Sachen recht gut, aber aus heutiger Sicht fallen natürlich auch die ab und so hat der Film eigentlich nichts mehr was in wirklich zu einem must see macht. Für Fans des Zeitreisegenres ist er aber vielleicht dennoch ganz gut geeignet. Sie können zumindest mal einen Blick riskieren.
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