Licht trifft auf Menschliche Körper und wirft deren Schatten an Wände und Gegenstände. Schatten die wie ein Spiegelbild derjenigen sind, die sie werfen. Sie unterscheiden sich vielleicht in der Größe, aber die Grundform und die Bewegungen sind identisch.
Doch dann bleiben die Schatten auf einmal stehen. Gefangen als festes Abbild einer bestimmten Situation, als Zeugnis dessen was eigentlich schon vorbei ist.
Oder sie lösen sich von ihren "Besitzern" und beginnen ein Eigenleben. Führen Dinge fort die ihre Besitzer eigentlich verloren haben.
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Dies ist es, was wir in den 15 Minuten von "The Woman with two Heads" zu sehen bekommen. Die Schatten verweilen während die Menschen weiterziehen. Sie bleiben als unwirkliche Erinnerung an das was mal gewesen ist. Ein filmisches Pendant zu den berühmten Schatten in Hiroshima, die von der Atombombe in Häuserwände gebrannt wurden und bis heute von den Menschen erzählen die zum Zeitpunkt der Explosion eben dort standen und die Schatten warfen.
Doch, wie bereits gesagt, sind die Schatten in Terayamas Film nicht alle tot bzw. starr. Einige leben und führen weiter, was ihre Besitzer beendet haben. Der Schatten eines Paares z.B., der sich weiter im Bett liebt, während bei den beiden nur noch tote Hose ist, sie enttäuscht da sitzt und er die Zeitung ließt.
Am Ende greift das Schattenspiel sogar auf den Film selbst über. Die Kamera fährt heraus aus der Kulisse und zeigt uns das bunte treiben am Set. Helfer und ihre Schatten die abbauen und Sachen davon tragen, während der Regisseur und seine Darstellerin weiter bewegungslos verharren. Am Ende steht auch der Regisseur auf und geht und die Darstellerin bleibt allein mit ihrem Schatten in der weißen Kulisse zurück.
Dieses Grundthema von "The Woman with two Heads" ist zwar auf jeden Fall interessant, für meinen Geschmack über die 15 Minuten aber zu sehr ausgewalzt. Zu oft ähneln sich die Bilder und zu gleich scheint mir die Aussage bei jedem zu sein. Die sentimentale und träge Pianomusik mit der das Ganze untermalt ist, sorgt auch nicht grad für Tempo.
Zugegeben, bei dem Thema ist Tempo auch etwas fehl am Platz und die Ruhe natürlich passend, aber nicht zum Preis das sich bei gerade mal 15 Minuten spürbare Längen entwickeln. Und gegen Ende war ich schon in der Versuchung vielleicht mal zum Fast Forward Knopf zu langen.
Nichts desto Trotz, der Film ist interessant, hat ein interessantes Thema und setzt dieses auch gut um. Die Effekte mit den Schatten sind gut gemacht und verblüffen einen beim ersten (im Nachhinein hat man sie schnell durchschaut) sehen schon manchmal.
Mindestens eine Sichtung ist der Film auf jeden Fall wert. Mehr müssen meiner Meinung nach aber nicht sein.
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