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Story

Als Kazuka eines Tages zusammen mit ihren beiden Schulfreunden Goro und Fukamachi den Chemiesaal aufräumen soll, bricht sie plötzlich im Labor zusammen.
Als sie im Krankenzimmer der Schule wieder erwacht, erzählt sie etwas von einem umgefallenen Reagenzglas und weißem Qualm, doch seltsamerweise können sich weder Goro noch Fukamachi an eine Reagenzglas erinnern und auch im Labor ist keine Spur davon zu finden.
So stempeln alle Beteiligten dieses Erlebnis erst einmal als seltsamen Irrtum ab, doch Kazuka merkt schon bald das irgendetwas mit ihr nicht stimmt. Sie fühlt sich öfters unwohl und plötzlich erscheint es ihr als würde sie einen ganzen Tag noch einmal erleben.
Hilfe sucht sie bei ihrem Freund Fukamachi, doch auch mit dem scheint etwas nicht ganz in Ordnung zu sein.

Meinung

Yasutaka Tsutsui Manga "Toki wo Kakeru Shoujo" hat im Laufe der Zeit einige Filmumsetzungen erfahren, von TV-Serien und einem TV-Film, bis hin zu drei verschiedenen Kinofilmen. Der Link letzte erst mit viel Erfolg 2006.
Dieser Realfilm entstand hingegen schon 1983 unter Regie von Nobuhiko Obayashi, den man hierzulande wohl vor allem für seinen absolut überdrehten Horrorfilm Link "Hausu" kennen dürfte.
Wer deshalb jetzt allerdings eine ähnlich wahnwitzige Filmerfahrung erwartet, der sei gewarnt. "Toki wo Kakeru Shoujo" fährt doch überwiegend in ganz konventionellen Bahnen, auch wenn Obayashi sich die Extravaganz auch nicht ganz verkneifen konnte.
Und auch allen Fans des 2006er Animes sei gleich gesagt, die beiden Filme erzählen zwar grundlegend die gleiche Geschichte, sind aber eigentlich doch ganz anders.
Ging in der 2006er Umsetzung vordergründig um die Folgen von Zeitreisen und Eingriffe in die Vergangenheit, gemischt mit etwas Lovestory, so ist Obayashis Film hauptsächlich Lovestory, gemischt mit ein bisschen Zeitreisemysterie.
Einen kritischen Blick auf die Zeitreise und das Eingreifen ins "Schicksal" zu werfen spielt hier überhaupt keine Rolle.
Stattdessen steht die Dreiecksbeziehung zwischen Kazuka und ihren beiden Schulfreunden im Mittelpunkt und ihr hin und her gerissen sein. Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass die Zeitreise in gewisser Weise sogar so ziemlich überflüssig ist. Dient sie im Grunde doch nur dazu den Film am Ende dramatischer zu machen, weil ausgerechnet der Junge für den Kazuka sich entscheidet sie zurücklassen muss, weil er selbst auch nur ein Zeitreisender ist. Wobei er eben auch genauso gut alles mögliche Andere hätte sein können. Ein Außerirdischer zum Beispiel. Dann hätte man halt statt dem ganzen Zeitreisepart irgendwas alienmäßiges in den Film eingebaut und er hätte noch genauso funktioniert.

Nun ist das aber ganz ehrlich gesagt etwas schade, denn dadurch bleibt an wirklich essentiellem wie gesagt nur die Liebesgeschichte übrig, was "Toki wo Kakeru Shoujo" zu nicht mehr als einer, mit etwas Mysterie Elementen aufgepeppter, Highschool Romanze macht.
Als solche ist der Film aber wiederum etwas zu zurückhaltend mit Drama und Herzschmerz, weil ja auch noch wichtige Screentime für die Zeitreise genutzt werden muss, und so hat man das Gefühl am Ende ist es nichts halbes und nichts ganzes.
Die Zeitreise zu bedeutungslos um eine tragende Funktion zu übernehmen, die Romanze aber auch nicht ausgeprägt genug um den Film zu tragen.
Beides führt dazu das "Toki wo Kakeru Shoujo" ziemlich behäbig vor sich hin schippert, ohne jetzt irgendwie mies zu sein, aber auch ohne wirkliche Highlights.
Mein Pech dabei natürlich auch, das ich die Grundstory schon kenne und mir so auch das letzte bisschen Spannung abhanden kam, dass dem unwissenden Zuschauer noch bleibt, nämlich was es denn nun mit der plötzlichen Zeitreisefähigkeit auf sich hat.
Ich schätze alle die da unvorbelasteter rangehen, kann der Film etwas mehr mitreißen.
Ansonsten bleiben die einzigen Lichtblicke des Films aber Obayashis kleine Kreativanfälle, die er vor allem zu Beginn und am Ende auslebt.
So lässt er den Film z.B. in schwarz/weiß beginnen um ihn dann langsam mit dem Abstieg vom winterlichen Berg ins frühlingshafte Tal in Farbe übergleiten zu lassen und benutzt schon hier dafür die Technik im schwarz/weiß Bild bestimmte Elemente farbig zu gestalten. (eine Optik die viel später z.B. exzessiv von Robert Rodriguez in "Sin City" eingesetzt wurde)
Interessant auch wie er bei manchen Aufnahmen Zwischenbilder weglässt um einen Daumenkinoeffekt zu erzeugen. Das finden wir u. a. in Link "Uzumaki" wieder.
20 Minuten vor Schluss dreht er dann eh noch einmal so richtig auf und man kann sich durchaus kurz wieder wie bei "Hausu" fühlen.

Trotzdem bleiben diese kurzen kreativen Momente kein Ersatz für ein stimmiges Gesamtkonzept und können nur bedingt über den eher mittelmäßigen Rest hinwegtrösten.
Über zu lange Teile der Laufzeit ist "Toki wo Kakeru Shoujo" eben doch nichts anderes als eine Teenie-Liebesklamotte und das ist nicht unbedingt mein favorisiertes Filmgenre.
Da helfen auch die berühmte Vorlage und der berühmte Regisseur nichts.
Wer aber die Geschichte nicht kennen sollte oder generell etwas für japanische Teen-Liebesgeschichten übrig hat, der könnte mit dieser Version von "Toki wo Kakeru Shoujo" durchaus gut bedient sein.
Wobei, einmal anschauen kann man ihn sich eigentlich auch so.
Schon allein weil er von Obayashi ist.

Screenshots

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 Info

 Bewertung

Optik:

 7.jpg 7/10

Effekte:

 6.jpg 6/10

Sound:

 6.jpg 6/10

Story:

 5.jpg 5/10

 Gesamt:

  6/10

Aufrufe: 20032
Review by Df3nZ187 (© by Anime-Ronin.de)
Review verlinken: http://www.anime-ronin.de/review-617.htm