Der 1931er Kurzfilm "Urashima Taro" erzählt die Geschichte einer in Japan sehr populären Volkssage, rund um den hilfsbereiten Fischer Taro, der zum Dank dafür das er eine junge Schildkröte rettete, in den Drachenpalast der Meereskönigin geladen wurde um dort mit ihr zu feiern.
Nach einigen Tagen aber packte ihn das Heimweh und er kehrte, mit einer Kiste die er auf keinen Fall öffnen sollte, nach Hause zurück. Dort musste er feststellen das während seinem kurzen Aufenthalt im Drachenpalast 300 Jahre vergangen wahren und keiner den er einst kannte mehr lebte. Als er daraufhin die Kiste öffnete alterte er sofort um die ihm fehlenden 300 Jahre.
Im Kurzfilm selber wird diese Sage nun auf gut eine Minute komprimiert, was natürlich nur die allerwichtigsten Momente in kurzen Szenen übrig lässt.
Da es noch dazu keinerlei Texteinblendungen oder Dialoge gibt, bleibt sie somit für den Zuschauer ohne Vorwissen praktisch nicht erfassbar und der Film nicht mehr als eine Aneinanderreihung von groben Szenen, die nur ein Minimum an zusammenhängender Geschichte durchscheinen lassen.
Dies und die dazu kommende Einfachheit der Zeichnungen und Animationen, die selbst für damalige Verhältnisse nichts herausragendes mehr boten, machen "Urashima Taro" fast zu einem völlig unbemerkenswerten Film. Aber eben nur fast.
Denn einmal davon abgesehen das man es natürlich auch als Leistung ansehen könnte die Sage das Taro auf eine Minute zu komprimieren ohne sie dabei völlig zu verstümmeln, waren es vor allem die kreativen Szenenübergänge die mich hier überrascht und mir gefallen haben.
Zwar sind die in der Sache nix neues, halt Stummfilmtypische Kreisblenden und ähnliches, aber nicht im langweiligen Schwarz, sonder mit immer neuen interessanten Mustern.
Das war wirklich ein kleiner, lustiger Aha-Effekt.
Darüber hinaus herrschte allerdings gesetzter Standart, so das man auf "Urashima Taro" am Ende auch getrost verzichten kann. Ein nur des Alters wegen interessantes Relikt.
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