Der junge Fotograf Kohei, der eine spezielle Begabung für übersinnliche Fotografie besitzt, ist mit seiner Kollegin Hiromi und seinem Cousin Seiji gerade auf Recherche Tour durch den Schwarzwald, als sie auf ein abgelegenes und verfallenes Schloss treffen in dem es massiv spuken soll.
Bei seiner Inspektion des Schlosses trifft Kohei allerdings nicht wie erwartet auf die Geister der vor langer Zeit verstorbenen Pestopfer, sondern auf die junge Vampirin Hazuki, die von ihm aus dem Schloss befreit werden will. Sie kann die Bannzone, die das gesamte Schloss umgibt, nämlich nicht aus eigener Kraft überwinden und sieht in Kohei endlich die Chance sich per Blutkuss einen gehorsamen Diener zu verschaffen der sie endlich befreit.
Leider geht dieser Plan allerdings nicht so ganz wie gewünscht auf und selbst nach dem sie am Ende trotzdem noch entkommen konnte, heften sich schon bald Verfolger an ihre Verse, die sie ins Schloss zurückbringen wollen.
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Die insgesamt 26teilige (25 reguläre TV Folgen + 1 Spezialfolge zur DVD Veröffentlichung) Serie "Tsukuyomi: Moon Phase", basierend auf einem gleichnamigen Manga, ist trotz gruselig klingendem Vampirthema eine eigentlich eher beschauliche Romantikcomedy mit Lolitatouch.
Wer sich hier irgendwelche Horrorelemente erhofft, der wird eine ziemliche Enttäuschung erleben, denn selbst in den manchmal sogar etwas blutigen Kämpfen der Vampire unter einander kommt eigentlich nie wirklich irgendeine Gruselstimmung auf, auch wenn man sich mit einigen bizarren Figuren und etwas Gewalt darum bemüht. Man nimmt es der Serie einfach nicht ab und sie wäre sicher besser beraten gewesen stattdessen mehr auf die schwierige Beziehung zwischen Kohei und Hazuki zu setzen und auch den übrigen Charakteren etwas mehr Platz einzuräumen.
Wobei wir hier auch schon wieder beim nächsten Problem sind, denn hätte man sich tatsächlich etwas mehr der Romantik und Beziehungsthematik gewidmet, hätte "Tsukuyomi" wohl einen noch bittereren Beigeschmack als es mit seinem Lolicon jetzt schon hat.
Hier sollte vielleicht auch noch mal dringend gewarnt werden, wer es nicht gern sieht das ein ziemlich stattlicher junger Mann (ich schätze mal um die 20) von Kinder zwischen 8 und 12 Jahren angehimmelt wird, der macht auch besser einen weiten Bogen um diese Serie.
Die Mädels die hier als potentielle "Love interest" auftreten sind wirklich arg jung und das nicht nur nach Alter sondern auch nach aussehen, dass kann einem schon zu recht etwas befremdlich vorkommen.
Aber ich will jetzt gar nicht so sehr auf diese heikle und auch in der Szene sehr umstrittene Thematik eingehen, also zurück zur Geschichte.
Wie gesagt, man bewegt sich also zwischen den Feldern Comedy und Romantik auf der einen Seite und den immer wieder auftretenden Angriffen durch feindliche Vampire, die Hazuki zurückholen wollen, auf der anderen.
Ersteres funktioniert dabei an sich meist ganz gut, denn Hazukis schwierige Umgewöhnung von ihrem Leben als machtbewusste Vampirin, der ihre Diener hörig sind, hin zum normalen Mädchen, dass auch mal zurückstecken muss und nicht immer ihren Kopf durchsetzen kann bietet genug Stoff für gute Gags und außerdem bekommt sie auch noch ein niedliches Maskottchen zur Seite gestellt, das auch für einige erheiternde Momente sorgt.
Weit weniger gelungen sind da die dramatischen Szenen der Serie, was sowohl an den oftmals eher langweiligen und unaufregend inszenierten Kämpfen liegt, viel mehr noch aber an dem ständigen Gejammer der Hauptdarsteller über ihre vielen Unzulänglichkeiten.
Besonders Kohei entwickelt sich hier im Verlauf der Serie zu einer wahren Nervensäge von Heulsuse, die einem wirklich nur noch auf den Sack geht.
Nichts gegen menschliche Schwächen bei den Charakteren und die Abkehr vom unerschütterlichen Heldenbild hin zu realistischeren Persönlichkeiten, aber das hier ist das genau gegenteilige Extrem zum Superhelden und noch 1000mal schlimmer, weil es einfach die gesamte Stimmung versaut.
Statt gespannt vor dem Bildschirm zu sitzen und bei den dramatischen Stellen voll Spannung mitzufiebern möchte man eigentlich nur permanent in die Serie hineinkriechen und Kohei ein paar Arschtritte verpassen, damit er mal zu jammern aufhört.
Es ist mal wieder erstaunlich zu sehen, wie einem ein unsympathischer Charakter die ganze Serie verderben kann.
Was eigentlich ziemlich schade ist, denn die heiteren Momente sind wie gesagt ganz gut gelungen und auch was die visuelle Umsetzung angeht gibt's wenig zu meckern. Zeichnungen und Animationen schwanken zwar im Verlauf der Serie etwas, sind aber für eine TV Produktion von 2004 auf einem guten Niveau und die Charadesings sind auch ziemlich niedlich und können klar Sympathiepunke sammeln.
Überhaupt hat die Serie viele solcher Stellen, für die man sie echt mögen möchte.
Herausragendes Beispiel wäre hier sicherlich der sehr lustige und kreative Vorspann mit dem Katzenöhrchenstil-Lied und den vielen Wortspielen, sowie das Rätselspiel zum Ende vieler Episoden.
Umso unbefriedigender aber ist das ständige auf und ab das man bei "Tsukuyomi" erlebt. Von lustigen und liebenswerten Momenten hin zu unglaublich nervigen, bei denen man am liebsten abschalten würde. Dazu noch das eher fragwürdige Lolicon...
"Tsukuyomi" lässt mich wirklich sehr gespalten zurück und so gern ich die Serie auch empfehlen möchte, am Ende könnte ich das nicht guten Gewissens tun.
Wer es probieren will, soll das ruhig tun. Für mich können die positiven Sachen die negativen hier letztendlich nicht aufwiegen.
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