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Shigurui
Story

Japan zu Beginn der Edo Periode.
Der als grausamer Herrscher bekannte Fürst Tokugawa Tadanaga lässt ein großes Schwertkampfturnier in seiner Residenz abhalten, zu dessen Teilnahme alle Samurai verpflichtet sind.
Im Gegensatz zu früheren derartiger Wettkämpfe soll dieses mal allerdings, den sadistischen Wünschen Tadanagas entsprechend, mit echten statt mit Holzschwertern gekämpft werden.
Ein Affront für viele seiner Untergebenen, doch die meisten beugen sich dem Willen des Herrschers.
So auch die beiden Schwertkunstmeister Fujiki Gennosuke und Irako Seigen, der eine nur mit einem Arm, der andere blind, die sich nun beide im Turnier gegenüber stehen.
Doch ihre gemeinsame Geschichte reicht weit über dieses Turnier hinaus und ihr Duell ist nur die Spitze eines Eisberges aus Gier, Verrat, Eifersucht und Hass, der bereits viele Menschenleben gekostet und eine der besten Schwertschulen des Landes zerstört hat.

Meinung

Mit der 12teilige Serie "Shigurui", basierend auf dem gleichnamigen Manga von Takayuki Yamaguchi, welcher wiederum lose auf einer berühmten Samuraigeschichte basiert, haben wir es wohl mit der düstersten, klassischen Samuraiserie der letzten paar Jahre zu tun.
Beginnend mit dem eigentlichen Ende, dem Duell der beiden verfeindeten Meister Fujiki und Irako, wird in den folgenden Episoden langsam und in sehr düsterer Weise die Vorgeschichte der beiden Kontrahenten gezeigt und die hat es wirklich in sich. Quasi eine Quintessenz des klassischen Dramas. Da gibt es die beiden miteinander um die Nachfolge konkurrierenden Schüler, der alteingesessene Fujiki liebt die Tochter des Meisters, die er als Nachfolger auch heiraten sollte, der neu dazu gekommene Irako hat da mehr Interesse an des Meisters Frau.
Die Tochter des Meisters wiederum war eigentlich immer vom Fujiki angetan, entwickelt jetzt aber doch eher Gefühle für Irako.
Man sieht, ein gefährliches Netz aus Liebschaften und Sehnsüchten, dass immer mehr anschwillt, bis es eines Tages explodiert.
Denn natürlich bleibt die geheime Liebschaft zwischen Irako und des Meisters Frau nicht für immer geheim und mit ihrer Enthüllung entlädt sich all das lange Angestaute und eine Spirale der Gewalt beginnt die schnell immer weitere Kreise zieht.
Am Ende ist nichts mehr wie es mal war.
Die stolze Schule ist zerstört und nur Fujiki und Irako sind übrig, jeweils mit der Frau ihres Herzens an ihrer Seite, zusammentreffend zu einem letzten, alles entscheidenden Duell.

Diese Endsituation zeigt uns "Shigurui" wie gesagt bereits zu Beginn, um dann die Vorgeschichte der beiden von hinten aufzurollen.
Dies geschieht auch auf eine wirklich sehr beeindruckende Weise. Nicht nur die Geschichte, auch der Stil, die Inszenierung der Serie scheint sich immer wieder am Theater zu orientieren. (besonders die traditionelle japanische Musikunterlegung)
Dazu kommt ein, der Geschichte entsprechender, äußerst düsterer Stil. Dunkle Bilder sind klar an der Tagesordnung und oft sind diese sogar so düster das es schwer fällt etwas auf ihnen auszumachen.
Dazu kommen oft surrealistische Momente und Vermischungen zwischen Realität und Fantasie der Charaktere, die zusammen mit der fragmentarischen Erzählstruktur (teilweise auch über eingeblendete Texttafeln) eine Menge Aufmerksamkeit vom Zuschauer erwarten.
"Shigurui" ist in dieser Hinsicht wirklich äußerst eigenwillig und vielleicht auch etwas sperrig, was viele Zuschauer erst einmal abschrecken dürfte. (wie auch die Teils sehr harten Gewaltdarstellungen)
Dennoch sollte man ruhig bei der Stange bleiben, den die Handlung und die Zusammenhänge werden mit voranschreitender Episodenzahl zusehends klarer und die Geschichte kann ihre ganze Dramatik entfalten.
Großer Streitpunkt dürfte außerdem das Ende der Serie darstellen, das irgendwie abgebrochen und unfertig aussieht.
So erfährt man weder wie die beiden Kontrahenten zu den schweren Verletzungen gekommen sind, die ihre Körper im letzten Duell zeichnen (mal abgesehen von Irakos Blindheit), noch wie das letzte Duell ausgeht.
Ob das wohl so gewollt ist, oder viel mehr eine Notlösung weil auch der Manga noch nicht abgeschlossen ist, mag ich nicht beurteilen.
Auf jeden Fall dürfte es stark polarisieren und viele frustriert zurücklassen. Auch ich hätte mir das mehr erwünscht und vielleicht erscheint ja auch irgendwann noch eine zweite Staffel, die die Geschichte fortsetzt.
Vorerst muss man sich aber mit dem zufrieden geben was da ist und ich finde das kann auch mit diesen großen Lücken am Ende auf jeden Fall überzeugen.

Die ungewöhnliche Inszenierung, die (so weit wie erzählt) sehr gut ausgearbeitete Story mit all ihren sehr plastischen Charakteren, all ragt wirklich weit aus dem Anime - Einheitsbrei heraus, der einem sonst so serviert wird und macht "Shigurui" vom ungewöhnlichen Vor- bis zum minimalistischen Abspann zu einem außergewöhnlichem und seltsamen Erlebnis.
Zu empfehlen vor allem den Fans von harter und düsterer (Schwertkamp-)Action, die bereit sind sich auf die herausfordernde Geschichte einzulassen.

Screenshots

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 Info
Originaltitel:Shigurui
Lauflänge:ca. 23 Minuten pro Episode
Episoden:12
Jahr:2007
Regie:Hirotsugu Hamazaki
Online-Filmdatenbank:OFDb

 Bewertung

Grafik:

 8.jpg 8/10

Sound:

 9.jpg 9/10

Story:

 8.jpg 8/10

 Gesamt:

  8/10

Aufrufe: 8648
Review by Df3nZ187 (© by Anime-Ronin.de)
Review verlinken: http://www.anime-ronin.de/review-669.htm