Eine geschäftige Werbefilmerin will ihren Freund, einen berühmten Hypnotiseur, umbringen lassen und engagiert dafür einen englischen Auftragskiller mit seinem japanischen Dolmetscher.
Dumm nur das der sein Ziel ausgerechnet ausschaltet, als dieses einen harmlosen Familienvater in einen Vogel verwandelt hat, der nun nicht mehr in der Lage ist aus der Hypnose zurückzukehren.
Während die Familie nun mit diesem tragischen Schicksalsschlag leben muss, ist der Killer aber schon wieder mit seinem nächsten Auftrag beschäftigt.
Ein Mann hat schon mehrfach versucht seine Frau umzubringen, aber die will einfach nicht tot bleiben.
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Stille Nacht, heilige Nacht - Weinachten, oh du fröhliche, oh du selige, gnaden bringende Zeit der Besinnung.
Aber noch ist es nicht so weit. Noch sind es einige Wochen bis zum Geburt des Erlösers und von Ruhe und Besinnung kann überhaupt nicht die Rede sein.
Überleben steht stattdessen auf dem Programm, überleben in einer verrückten Welt.
Gnadenlos bombardiert Werbefilmer Gen Sekiguchi in seinem Spielfilmdebüt "Survive Style 5+" mit immer neuen grotesken Einfällen, die uns zusammen mit den grandiosen, kunterbunten Dekors, den hippen modischen Schnitten und Szenenübergängen, der spielerischen Kameraführung und dem kongenialen Soundtrack in eine surreale Welt ziehen die einen für zwei Stunden verschlingt und ordentlich durchkaut, um uns dann von soviel Wahnsinn betäubt und irgendwie ermattet wieder auszuspucken und uns mit tausend Fragen allein zu lassen.
Was ist da gerade passiert? Um was ging es in dem Film gleich noch mal? Wer kommt auf solche Ideen und was soll das ganze überhaupt?
Will man hier mit rationalen Analysen einen Mehrwert aus der völlig närrischen Geschichte ziehen, kann man, ganz getreu dem surrealistischen Motto, eigentlich nur scheitern.
Natürlich lockt sie uns mit mutmaßlich deutbaren Versatzstücken von abgedrehten Werbefilmchen (war Sekiguchi nicht auch Werbefilmer? Will er uns damit nicht etwas sagen?), gaukelndem Medienzirkus um überpotente Stars, abgestumpften Schulmädchen (war doch nur ne Beinahevergewaltigung) oder punkig trotziger Familienidylle.
Doch lässt sich all das nicht zu einem harmonischen Gesamtkontext zusammensetzten, denn der Film bietet hinter all den bombastischen Bildern nicht den inhaltlichen Mehrwert aus dem sich ein passendes Gerüst für all die Einzelbrocken bauen ließe.
Man kann sich also durchaus in etwas Interpretation versteigen, gerät aber heftig in Gefahr ob all der Mauern gegen die man dabei rennt irgendwann das Bewusstsein zu verlieren und das eigentliche des Films zu verpassen, den Bilderflash.
Das einzig richtige herangehen an "Survive Style 5+" ist doch nur das berauschen lassen an dem Betäubungsmittel imitierenden Stil und dem aufgeputschtem erleben einer visuellen Überdosis die die Synapsen kollabieren lässt.
Ist man bereit sich diesem Rausch bedingungslos auszuliefern, so spielen Handlungslängen keine Rolle mehr und selbst unbedeutendes Füllmaterial wird zum Eyecandygenuß.
Kann man das nicht, so wird man den Film schnell satt haben und die 2te Stunde immer mehr zum quälenden Kampf mit der Uhr und zum ausharrenden warten darauf das der, zugegebener Maßen teilweise ganz nett aussehende, Quatsch endlich ein unwürdiges Ende findet, denn die Hoffnung auf irgendein auflösendes, sinnstiftendes, erhellendes Ende hat man eh schon längst aufgegeben.
So ist es sehr schwer für "Survive Style 5+" so etwas wie eine Empfehlung auszusprechen, denn ob der Film ge- oder missfällt ist extrem persönlichkeitsabhängig und eine allgemeine Tendenz lässt sich vielleicht höchsten als ‚nichts für 0815 Kinogänger' oder ‚nur für die spezielle Klientel' zusammenfassen, was ich aber auch nicht als sehr treffend empfinde.
So kann ich hier nur für mich sprechen und von mir sagen das "Survive Style 5+" für mich eine durch und durch lohnende Erfahrung und furiose Unterhaltung war. Einer von diesen Filmen die auch einem der schon viel gesehen hat immer mal noch etwas neues zeigen können und deshalb eine Bereicherung für mich und für mein ganz persönliches Erlebnis Film sind.
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