Karin könnte eigentlich eine ganz normale Schülerin sein..., wäre sie nicht die Tochter einer nach Japan ausgewanderten Vampirfamilie.
Karin könnte eigentlich eine ganz normale Vampirin sein..., würde sie nur nicht statt Blut zu saugen Blut produzieren, dass sie ihren Opfern dann per Biss einflößt. Und das ist nicht das einzige was bei ihr nicht so ganz stimmt. Statt der Nacht ist der Tag ihr Element und wo andere Vampire von der Sonne verbrannt werden kann Karin nur schwer im dunkeln sehen.
So verbringt sie ihre Tage eigentlich ganz normal, steht früh auf, geht zur Schule, trifft sich mit ihrer besten Freundin usw., während ihre Familie im abgedunkelten Haus die Nacht erwartet.
Doch ihre Tarnung droht je aufzufliegen als ein neuer Schüler namens Kenta in ihre Klasse kommt.
Kaum ist sie in seiner Nähe beginnt ihr Blut sich rasend zu vervielfältigen und im schlimmsten Fall ihren Körper per großer Fontäne aus der Nase zu verlassen.
Wie sich herausstellt ist Karin besonders anfällig für traurige und niedergeschlagene Menschen und da ihre Versuche Kenta zu meiden kaum Erfolg haben, beschließt sie das Problem dadurch zu lösen das sie in Zukunft einfach dafür sorgt das er immer glücklich ist.
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Die 24teilige Serie "Karin", basierend auf einem Manga von Yuna Kagesaki, ist im Grunde eine klassische Liebeskomödie rund um eine Vierecksbeziehung und aufgemotzt mit übernatürlichen Phänomenen, sprich Vampiren in diesem Fall.
Im Zentrum der Geschichte stehen dabei Vampirin Karin und Gefühlsphlegmatiker Kenta, das Paar der Wahl, dem mit dem weiteren Mitschüler Winner (seines Zeichens Vampirjäger) ein männlicher Kontrahent um Karins Liebe und mit Maki (Karins bester Freundin und verliebt in Winner) eine eifersüchtige Freundin zur Seite gestellt werden.
Nach dem diese Grundkonstellation erst einmal geklärt ist dreht es sich im weiteren Verlauf freilich hauptsächlich um die Frage ob oder besser wann und wie Karin und Kenta nun endlich zusammenkommen und wie sich das Beziehungsgeflecht am Ende auflöst. Dabei stellen sich den beiden jungen Leuten neben den schon erwähnten weiteren Beteiligten in der Vierecksbeziehung auch einige weitere Hindernisse in den Weg, als da wären der Bruder und Vater Karins und auch noch die Großmutter, aber auch der Großvater Winners, ebenfalls Vampirjäger und versessen darauf die gesamte Familie auszurotten.
Wie sich bald zeigt hängt auch alles in der Vergangenheit irgendwie mit einander zusammen, denn auch Karins Großmutter hatte bereits eine Beziehung zu einem Menschen die allerdings sehr schmerzhaft endete und die dem neuen Paar als Warnung dienen soll.
Das die sich von so etwas natürlich am Ende nicht abschrecken lassen und auch sonstige Probleme durch die Kraft der Liebe schlussendlich überwinden ist natürlich Ehrensache und eigentlich schon seit der ersten Episode klar.
Doch bis dahin müssen erste einmal 24 Episoden rumgebracht werden und die sind, neben all der recht ernst und dramatisch klingenden Handlung soweit, doch vor allem dem Spaß verschrieben, der sich hier zwischen Situationskomik und niedlich-ungeschickten Einlagen durch alle gängigen Animeklischees geht.
Immer wieder kehrende Grundlage für Gags ist dabei natürlich vor allem die peinliche Angewohnheit Karins riesige Blutfontänen aus ihrer Nase zu schießen sobald ihr Schwarm sich ihr nähert, was durchaus den Eindruck einer humoristischen Verarbeitung eines bekannten anderen typischen Frauenproblems im Zusammenhang mit Blut vermittelt, zumal auch diese Blutungen mehr oder weniger in der Pubertät (scheinbar Erwachen Vampire dann) beginnen.
Aber natürlich kommt es auch sonst zu allerlei peinlichen Situationen zwischen den beiden Verliebten, wenn man sich unversehens plötzlich berührt oder ungewollt zusammen in einer brenzligen Lage wiederfindet. Und auch in der restlichen Verwandtschaft wird alles mögliche aufgefahren, vom überbesorgten Vater der seine Tochter heimlich beschattet bis zur ständig gereizten Mutter die ihrer Tochter besonders gern eine mit ihrem Pantoffel überbrät.
Sicher alles nicht gerade neu, aber gut gemacht und oftmals zumindest für ein breites Grinsen gut.
Selbige Einschätzung kann man so eigentlich auch direkt für die Liebesgeschichte übernehmen, auch hier entwickelt sich alles so wie man es erwartet, wirkliche Überraschungen finden nicht statt, aber dafür ist alles halbwegs solide inszeniert und verbreitet genug Emotion. Lediglich am Ende hapert es ein wenig wenn man besonders dramatisch sein will und sich dann plötzlich mir nichts dir nichts doch alles in Wohlgefallen auflöst und alle glücklich Hand in Hand unterm Regenbogen ins Happy End hinausziehen. Da kann man sich schon leicht verschaukelt vorkommen.
Was die optische Umsetzung angeht macht "Karin" eigentlich alles richtig. Die Designs sind bei den Mädels möglichst kawaii (Karin hat freilich extrasüße Nuku-Nuku Eckzähnchen) und bei auch bei den Jungs hat man versucht sich etwas einfallen zu lassen (ist am Ende ja doch eine Serie fürs eher weibliche Publikum) was von unserer Hauptfigur mit ihren gruseligen Augen über den enthusiastischen Winner bis hin zum etwas androgynen Frauenschwarm in Form des Bruders reicht.
Eigentlich auch alles übelste Klischees, aber was soll‘s, es passt halt einfach.
Zeichnungen und Animationen sind noch dazu für eine Serie durchgängig auf einem ordentlichen Niveau, zwar hier und da mit kleinen Aussetzern, aber das kann man bei einer TV-Produktion auch nicht anders erwarten.
So ist das einzige was ich "Karin" im Endeffekt wirklich vorwerfen könnte der totale Mangel an irgendwelchen Innovationen, aber wenn eine Serie die zwar in allen Belangen auf Nummer sicher geht, dafür aber auch gut funktioniert und unterhält, dann hat man eigentlich keinen Grund zu meckern.
Von daher sehe ich bei "Karin" wenig Gefahr das die Serie ihr angepeiltes Zielpublikum enttäuscht.
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