Lupin und seine Freunde sind gerade dabei den Meeresgrund nach einem versunken Schatz abzusuchen, als ihnen wieder einmal der unermüdliche Inspektor Zenigata ihre Pläne zunichte macht.
Doch der wahre Ärger beginnt erst, als die daraufhin beginnende, wilde Verfolgungsjagd für Lupin, Jigen, Goemon und Zenigata plötzlich 500 Jahre in der Vergangenheit endet.
Ein krimineller Wissenschaftler aus der Zukunft hat sie hier hin versetzt, damit sie für ihn einen besonderen Edelstein finden der die Fähigkeit verleihen kann durch die Zeit zu reise, und so stranden die vier in der Vergangenheit mitten zwischen zwei verfeindeten Völkern kurz vor einem Krieg.
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"Elusiveness of the Fog" ist die 2007er Ausgabe des jährlichen Lupin TV-Specials auf dem japanischen Sender NTV, das den wohl bekanntesten Meisterdieb der Animegeschichte in ein neues Abenteuer schickt.
Dies beginnt dabei für Lupin Verhältnisse ungewöhnlich düster und schon fast ein bisschen gruselig, wenn plötzlich Leute verschwinden und dichter Nebel in eine verlassene Welt voller leerer Autowracks führt. Fast könnte man meinen gerade die Grenze zu "Silent Hill" zu überschreiten, wären da nicht Lupin und Zenigata mit ihren üblichen Albereien.
Das ungewohnte Ambiente verschwindet dann aber so schnell wie es gekommen ist auch wieder vom Bildschirm und als man sich plötzlich nach einer Zeitreise 500 Jahre in der Vergangenheit befindet wird aus anfänglichen Mysterie-Ambitionen schnell ein Zeitreise-Abenteuer das mit fortlaufender Spielzeit schließlich immer mehr ins Unsinnige abgeleitet.
Das Zeitreise ein wahres Minenfeld von Logikfehlern und sonstigen Story Problemen ist dürfte inzwischen ja nicht mehr nur dem geneigten Sci-Fi Fan schmerzlich bekannt sein, und so stürzt auch der gute Lupin immer weiter in den unaufhörlichen Strudel der guten alten Zeitreise-Paradoxen und muss sich mit seinen Freunden immer tiefer in die Ereignisse der Vergangenheit einmischen.
Nicht das sich die Handlung großartig darum scheren würde, hier geht man mit der Lupin eigenen Gleichgültig und Lockerheit an die ganze Sache ran und lustig werden Vorfahren ausgelöscht um unliebsame Menschen im hier und jetzt verschwinden zu lassen.
Das funktioniert dank der totalen Nichtachtung mit der die Geschichte sämtliche möglichen Folgen derartiger Ereignisse straft über einen gewissen Zeitraum trotzdem recht gut, und da es eigentlich immer nur einer ist der die Möglichkeit zur Zeitreise hat, während die übrigen in der Vergangenheit ihr bestes tun um alle Probleme zu lösen umschifft man auch erst einmal geschickt die allzu gröbsten Schwierigkeiten, doch hilft alles nichts, denn zum Finale ist am Ende doch so weit das die Zeitmaschine ihren Besitzer wechselt und man nun völlig in die Bredouille gerät.
Was nützt auch eine Geiselnahme des Bösewichts, wenn er damit den Guten erpressen will eine Zeitmaschine herauszugeben? Ist doch logisch das der dann einfach mit eben jener kurz in die Vergangenheit reist und die Geiselnahme einfach vereitelt.
Genau das gleiche Dilemma wenn sich plötzlich eine unschuldige Person in höchster Gefahr befindet. Lösung: Zeitmaschine.
Oder doch nicht? Wenn es so einfach wäre, wo sollte denn dann noch die Spannung herkommen die so ein Finale braucht? Was also tun?
Lässt man eben den Helden trotz Zeitmaschine in seinem Besitzt auf die Erpressung des Bösen eingehen. Der Zuschauer sitzt derweil vom Bildschirm und schlägt sich fassungslos an die Stirn, versucht dem Helden ein deftiges ‚du Idiot‘ entgegen zu schleudern. (mir kommt bei sowas immer spontan die geniale Szene aus Nackte Kanone 33 1/3 in den Sinn, die genau dies fabelhaft parodiert)
So krankt also die ganze Geschichte von "Elusiveness of the Fog" so vor sich hin, bietet eigentlich stellenweise solide Lupin Unterhaltung, hat auch einige gelungene Szenen mit gutem Humor, aber wird trotzdem die ganze Zeit irgendwie von ihren Schwachstellen überschattet.
Das Lupin sich dabei dieses mal nicht mit Fujiko, sondern deren Ur-Ahnin herumärgern muss war für meinen Geschmack auch nicht gerade die beste Idee. Na wenigstens durfte die gute Fujiko sich in den ersten und letzten Minuten des Films etwas oben ohne Sonnen, sonst wäre das für diesen Lupin gleich der endgültig letzte Nagel im Sarg gewesen.
Da ist es wenigstens etwas tröstlich das zumindest optisch dieses mal durchgängig gute Kost geboten wird. Zwar gibt es auch hier keine wirklichen Highlights, aber dafür auch keinerlei unangenehme Ausfälle.
Einen wirklich sehenswerten Lupin macht das aus "Elusiveness of the Fog" aber am Ende trotzdem nicht, vielleicht ein Muss für Fans der Reihe, aber wer nur als Gelegenheitszuschauer mal ein Abenteuer des Meisterdiebs sehen will, der ist mit anderen Filmen der Reihe besser beraten.
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