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Miyori no Mori
Story

Nach der Scheidung ihrer Eltern wird die 11jährige Miyori von ihrem Vater aus der großen Stadt zu ihren Großeltern aufs Land gebracht um fürs erste bei ihnen zu leben, da weder Vater noch Mutter die Zeit finden sich weiter um sie zu kümmern.
Dem jungen Mädchen fällt es nicht leicht sich in der neuen Umgebung einzuleben, durch die Scheidung verunsichert flüchtet sie sich in die Isolation und blockt die Annäherungsversuche ihrer Mitmenschen oft barsch ab, zudem vermisst sie ziemlich schnell die Annehmlichkeiten der Großstadt mit ihren vielen Geschäften und Vergnügungsmöglichkeiten.
Doch gibt es eine starke Verbindung zwischen dem jungen Mädchen und dem mächtigen Wald, indem sie als kleines Kind einmal bei einem Familienpicknick auf mysteriöse Weise verschwand.

So offenbart sich Miyori mit der Zeit eine ganz neue Sicht auf das ländliche Leben und die Nähe zur Natur und sie findet ihren Platz unter den vielen Geistern und Fabelwesen die den Wald bevölkern, bis eines Tages zwielichtige Männer aus der Stadt auftauchen, die das gesamte Tal mit einem riesigen Staudamm überfluten wollen.

Meinung

"Miyori no Mori" - Ein Öko-Märchen

2007 entstand dieser TV-Film im Auftrag von Fuji TV und basierend auf dem gleichnamigen Manga aus der Feder von Hideji Oda.
Für die Regie wurde Nizo Yamamoto engagiert, der neben hochklassigen Produktionen wie Link  Perfect Blue oder Link Das Mädchen das durch die Zeit sprang auch an zahllosen Ghibli Klassikern mitgearbeitet hat.
Man kann es sich vielleicht schon denken, aber ja auch an Link Prinzessin Mononoke, womit sich auch ziemlich schnell erklärt warum so vielen bei "Miyori no Mori" eine gewisse Ähnlichkeit zu Miyazakis Werk auffällt.

Erneut heißt es die Natur vor dem zerstörerischen Zugriff des Menschen zu schützen, und wieder müssen Menschen und Geister des Waldes zusammenarbeiten um die Zerstörung zu verhindern.
Kombiniert wird die Öko-Fabel dabei mit den Problemen eines jungen Mädchens aus kaputtem Elternhaus, die aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen mit gerade einmal 11 Jahren ein neues Leben bei ihren Großeltern beginnen muss und sich, zu oft verletzt, nun reichlich schwer tut neue Freundschaften zu knüpfen.
Der eher realistische und der fantastische Teil der Geschichte sind dabei gelungen miteinander verwoben und schaffen es dank sympathischer Charaktere, einem angenehmen Tempo und - im Wechsel von persönlichen Problemen, Entdeckung der neuen Umgebung und schließlich der Bedrohung der selbigen - ständig aufrechterhaltener Spannung den Zuschauer zu fesseln, wobei die Geschichte allerdings deutlich an eine eher jüngere Zielgruppe angelegt ist.
Leider flacht das Ganze zum Ende hin dann etwas ab, was dann in einem doch zu naivem Final mündet in dem zwar der Wald gerettet wird, das mich aber nicht wirklich überzeugen kann.
Zum einen hatte man mit dem "bedrohte Spezies Adler" Szenario im Vorfeld schon eine gute Lösung aufgebaut (die am Ende ja auch trotzallem die eigentliche Lösung darstellt), zum anderen ist die ganze Geistershow doch etwas zu infantil und wurde von Takahata in Link Pom Poko auch bereits eindrucksvoll als untauglich deklariert. (allerdings hat Yamamoto ausgerechnet an dem eben nicht mitgewirkt)
Aber über diesen Punkt lässt sich sicherlich streiten und es ist und bleibt nun einmal ein Kinderfilm und die haben sicherlich ihre Freude daran wie die freundlichen Geister mit Hilfe der Dorfkinder die Erwachsenen ins Bockshorn jagen.
Das gleiche gilt natürlich auch für die ganze Thematik an sich, Gut und Böse sind hier klar umrissen. Die Bauleute mit ihrem Damm die gewissenlosen Umweltzerstörer, die Dorfleute mit ihrer Naturverbundenen Lebensweise von Grund auf gut und freundlich. Differenziertere Charakterisierungen wie z. B. bei Mononoke, Fehlanzeige.
Einzig die Beziehung zwischen Miyori und ihren Eltern bleibt unklar, zwar wird sie von ihrer Mutter im Verlauf der Handlung besucht, der Konflikt aber dabei nicht gelöst so das am Ende immer noch alles offen ist. Andererseits scheint sie aber so oder so entschlossen im Dorf und beim Wald zu bleiben.

Kommen wir aber noch zur Präsentation der Geschichte, wie stets mit den Bildern mit denen sie erzählt wird?
Nun Yamamoto war bisher überwiegend in den Bereich Art Director und Background Art tätig und das sieht man "Miyori no Mori" auch an. Die Zeichnungen sind für eine TV Produktion erstklassig und besonders Hintergründe und Landschaftsbilder sehen zum Teil zum einrahmen gut aus. Hier wurde sichtlich an nichts gespart.
Etwas anders liegen die Dinge hingegen bei den Figuren, die einen (für Animeverhältnisse) eher realistischen Stil pflegen und mir nicht immer wirklich gefallen und vor allem bei den Animationen. Hier ist eine große Diskrepanz zwischen technischen Geräten wie z. B. Autos, die Dank Computereinsatz ziemlich hübsch durch die Gegend gondeln, und abermals den Figuren, bei denen scheinbar doch etwas gespart werden musste. Hier erkennt man ganz deutlich, dass man es eben doch nur mit einer TV Produktion zu tun hat, während man sich bei den Hintergründen schon mal vor einer großen Kinoproduktion wähnen kann.

Trotzdem sieht "Miyori no Mori" im Großen und Ganzen ziemlich gut aus und zusammen mit der ebenfalls überwiegend gelungenen Geschichte kann man die einen oder anderen kleinen Schwächen gern verzeihen, wichtig ist das der Film gut unterhält, sicherlich vor allem die jüngeren, und dabei auch noch eine sympathische Botschaft mitbringt.
Am Ende natürlich keine Konkurrenz für die großen Vorbilder, aber eine durch und durch solide Arbeit.

Screenshots

Bild 1

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Bild 9

 Info
Originaltitel:Miyori no Mori
Lauflänge:ca. 108 Minuten
Jahr:2007
Regie:Nizo Yamamoto
Online-Filmdatenbank:OFDb

 Bewertung

Grafik:

 8.jpg 8/10

Sound:

 7.jpg 7/10

Story:

 7.jpg 7/10

 Gesamt:

  7/10

Aufrufe: 7024
Review by Df3nZ187 (© by Anime-Ronin.de)
Review verlinken: http://www.anime-ronin.de/review-886.htm