Lupin III, der größte Dieb der Welt, plant einen neuen Coup und dieses Mal geht es um den Diebstahl eines erst kürzlich in Deutschland wiederentdeckten japanischen Kulturschatzes.
Natürlich ist Inspektor Zenigata von der Interpol vor Ort um seinen Erzfeind endlich zu stellen, doch taucht mitten in der wilden Verfolgungsjagd der beiden plötzlich eine geheimnisvolle dritte Partei unter Führung des brutalen Diebes Morgana auf und kann nicht nur die Beute an sich bringen, sondern tötet auch noch den Inspektor.
Doch ist die wertvolle gestohlene Buddha-Figur nur eine Tarnung. In Wirklichkeit liegt in ihr ein wichtiger Hinweis auf das Versteck eines mächtigen Artefakts mit dessen Hilfe man die ganze Welt unterwerfen kann und dessen Vergangenheit über das Dritte Reich bis weit in die Vergangenheit Japans und sogar Roms reicht.
So ist neben Lupin und seinen Freunden, Morgana und Interpol auch noch die Nachfahrin eines alten Ninja-Clans hinter dem Artefakt her und eine wilde Jagd quer durch Europa beginnt.
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Als der angebliche "The Last Job" geht also 2010 der alljährliche Lupin-TV-Film von Nippon Television an den Start - ein verheißungsvoller Titel, sollte den tatsächlich nach mehr als 40 Jahren Schluss sein mit den Beutezügen des berühmtesten aller Anime-Diebe?
Nun, damit ist wohl eher nicht zu rechnen, aber um welchen Last Job geht es denn dann?
Läuft eine Reihe so lang wie Lupin, dann wird es irgendwann schwierig das Publikum noch mit neuen Ereignissen zu überraschen und das Interesse wach zu halten. Da muss man sich schon einmal etwas einfallen lassen und so beginnt "The Last Job" auch gleich mit einem Paukenschlag - dem Tod eines der beliebtesten Charaktere, des armen Zenigata.
Nun musste der sich schon früher Mal aufs Story-technische Abstellgleis schieben lassen ( Sweet Lost Night), ihn deswegen aber gleich unter die Erde zu bringen...
Ich glaube es überrascht keinen wenn ich ganz dreist verrate dass dies nicht wirklich sein Ende ist. Auferstehung quasi vorprogrammiert.
Aber fürs erste ist er Weg von der Bildfläche und die Bühne frei für die folgende Jagd nach einer weiteren, unglaublich mächtigen Wunderwaffe zur Weltherschafft, inklusive Adolf und Nazis und Ninjas mit Maschinengewehren und verrückten Plänen und ausgefallen Gadgets und schönen Frauen in knappen Outfits und jeder Menge Explosionen und Geballer und allem was man sonst halt noch so für einen guten Film braucht.
Wäre James Bond statt smarter Agent ein leicht debiler Meisterdieb, er hieße Lupin.
So sinnfrei die Story sich dabei präsentiert, so rasant schreitet sie in den gut 90 Minuten voran und es kracht und raucht an allen Ecken und Enden. Eigentlich wird die ganze Zeit über irgendetwas gejagt und mindestens zwei der vier beteiligten Parteien legen dabei so ziemlich alles um sich herum in Schutt und Asche. Man hat wirklich viel Wert auf Action und rasantes Tempo gelegt, natürlich immer angereichert mit dem Lupin-eigenem Humor und comichafter Übertreibung.
Das hält zwar einerseits das Unterhaltungslevel hoch, lässt aber leider kaum Raum für ein paar ruhigere Szenen in denen es mal etwas um die Charaktere oder Hintergründe der Geschichte gehen könnte. So bleibt selbige entsprechend flach und austauschbar, auf das die Action alles richte und dem Zuschauer keine Zeit bleibe nachzudenken. Wie sagt man so schön, ein waschechter No-Brainer eben.
Ob das den Fans gefällt ist natürlich die Frage.
Klar, wer nichts macht, macht nichts verkehrt. Nach der Maxime lässt man also den Status Quo sämtlicher Figuren lieber unangetastet und im Nachhinein kann sich niemand beschweren. Manchen Fans ist das das allerliebste. Mir würde es allerdings besser gefallen wenn man vielleicht doch etwas wagt.
Aber nun ja, diese Mal halt nicht.
Dafür ist das Ganze wenigstens gut in Szene gesetzt.
Sowohl Zeichnungen als auch Animationen sind für eine TV Produktion auf gutem Niveau und die Designs halten sich erfreulich an die der letzten Abenteuer und gefallen mir persönlich gut in ihrer etwas zeitgemäßen Art. Manch ein Lupin-Purist wäre ja gern ewig bei denen der 70er Jahre geblieben.
Also alles in allem ein ganz brauchbares Abenteuer unseres Lieblingsgauners. Sicherlich keines seiner Glanzstücke, aber auch kein Rohrkrepierer wie wir ihn auch schon manchmal erleben mussten. Und, so der große Anime-Kami denn will, auch sicherlich nicht sein Last Job.
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