Godzilla - Das Ungeheuer aus der Tiefe
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Story
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Weil er nicht glaubt das sein Bruder bei einem Bootsunglück ums Leben gekommen sein soll, will der junge Ryota an einem Tanzwettbewerb teilnehmen um sich mit dem Hauptpreis, einer Segelyacht, auf die Suche nach ihm zu machen.
Doch er kommt viel zu spät um noch mitzumachen, lernt dafür aber die beiden Freunde Daiyo und Ishino kennen, die bereits ausgeschieden sind ihm aber gern dabei helfen wollen mal ein schönes Boot zu sehen.
So fahren die drei Nachts zum Hafen und brechen in eines der Boote ein, werden dort aber von dem flüchtigen Kriminellen Yoshimura überrascht, der sie aber am Ende gewähren lässt. Zusammen wollen die vier die Nacht auf dem Boot verbringen, aber während die anderen schlafen segelt Ryota einfach heimlich los um endlich nach seinem Bruder zu suchen.
Als die anderen am nächsten Morgen erwachen sind die davon freilich nicht sonderlich angetan, haben aber keine andere Wahl als sich zu fügen da Ryota der einzige von ihnen ist der segeln kann.
Als die Suche nach etlichen Tagen immer noch erfolglos verläuft und die Vorräte langsam knapp werden droht die Stimmung zu kippen, aber bevor das passiert zieht ein Sturm auf und das Boot wird von einem riesigen Hummer-Monster attackiert und versenkt.
Die vier Männer finden sich auf einer abgelegenen Insel wieder, auf der eine geheime Organisation namens "Roter Bambus" Eingeborene der Mothra-Insel als Sklaven hält und heimlich an Atomwaffen arbeitet.
Die Insulaner müssen dabei aus seltsamen Früchten einen gelben Saft pressen, mit dem man Ebirah, so der Name des Riesen-Hummers, vertreiben kann. Ohne ihn kann niemand die Insel verlassen.
Die vier erhalten unterdessen Unterstützung durch das entflohene Sklavenmädchen Daiyo und zusammen verstecken sie sich auf der Flucht vor dem "Roten Bambus" in einer Höhle, nichts ahnend das auf deren tiefen Grund Godzilla eine Art Winterschlaf hält.
Sie versuchen in das Lager des "Roten Bambus" einzudringen, werden dort aber entdeckt und müssen erneut fliehen, wobei sie allerdings voneinander getrennt werden. Einer wird gefangen genommen, Ryota fliegt derweil mit einem Ballon davon zur Mothra-Insel.
Die verbleibenden drei beschließen schließlich Godzilla zu wecken, in der Hoffnung das er für sie den "Roten Bambus" zerstört.
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Meinung
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"Godzilla - Das Ungeheuer aus der Tiefe" (auch als "Frankenstein und die Ungeheuer aus dem Meer" bekannt) gehört zur mittleren Phase der ersten Godzilla Generation (1954-1975) und bietet nach den Bedrohungen aus dem Weltall seiner beiden Vorgänger mal wieder eine etwas bodenständigere Geschichte.
Bodenständiger allerdings auch nur in der Hinsicht, dass hier alles mit irdischen Dingen zugeht. Die Geschichte rund um die vier Männern auf großer Fahrt und die geheime böse Organisation mit ihren geheimen und bösen Plänen mit geheimen und bösen Atomwaffen ist gelinde gesagt der blanke Schwachfug. Das beginnt schon bei der hanebüchenen Einführung rund um den Versuch durch einen Marathon-Tanzwettbewerb an ein Boot zu kommen (ja ne, ist klar) und geht dann auch solide auf demselben Niveau weiter. Szenen werden generell so geschrieben das sie irgendwie in den geplanten Handlungsablauf passen, ob dabei eventuell Logiklöcher oder Anschlussfehler auftreten ist nebensächlich.
Ein tolles Beispiel ist die Szene in der die fünf Flüchtigen sich an das Lager der Bösen anschleichen und die Frau plötzlich eine Taube dabei hat. Wo hat sie die nur her? Und warum schleppt sie sie mit?
Kurz darauf stolpert einer der Männer, schreit und schreckt so die Wachen auf, die auch gleich mit ihren großen Lampen rumleuchten. Nur gut das die Frau doch die Taube mit hat, die kann sie jetzt flattern lassen und die Wachen sind beruhigt. War doch kein Spion, nur eine Taube.
Wirklich Weltklasse, bitte einen Sonderpreis für die Drehbuchschreiber!
So schummeln sich die menschlichen Figuren also durch die Story, stolpern fast in den geheimen Atomreaktor oder wahlweise auch über Godzilla, und habe ansonsten auch immer mindestens einen dabei der sich wie der letzte Volldepp benimmt und die Gruppe von einer dramatischen Situation (von Höhepunkt kann man nicht sprechen) in die nächste manövriert.
Leider wird denen aber auch recht viel Screentime eingeräumt, der noch dazu auch gern mal mit der x-ten Einstellung auf die tanzenden Eingeborenen der Mothra-Insel verschwendet wird. Aber sonst vergessen wir über all den anderen aufregenden Dingen glatt noch das Mothra ja auch noch da ist.
Schlimm wäre das unterdes nicht wirklich, denn im Grunde hat sie in diesem Film praktisch keinerlei Funktion. Sie liegt nur faul da und schläft und darf ganz zum Schluss noch ca. 20 Sekunden mit Godzilla spielen, bevor sie ihre Insulaner im selbstgebastelten Körbchen wieder heim holen darf.
So bleibt der Rest der Monsteraction an Godzilla und der Neuschöpfung Ebirah hängen, die auch wieder mal ordentlich rumalbern dürfen.
Wobei die Auftritte auch sehr schwanken. Gerade Ebirah bekommt einen sehr düsteren Einstieg, taucht mit Vorliebe bei heftigem Sturm auf und zerschmettert dann gnadenlos sämtliche Boote die sich der Insel nähern. Selbst Menschen darf sie aufspießen und fressen, so direkte Szenen sind bei Godzilla sonst selten.
Als sie dann aber mit selbigem zusammentrifft wird's total crazy. Auf ewig in die Godzilla-Analen eingegangen ist auf jeden Fall die Szene als die beiden sich gegenseitig einen Felsbrocken zuwerfen und Godzilla ihn ein paar Mal mit dem Kopf zurückspielt. Überhaupt hat Godzilla einige verschrobene Auftritte hier. Mal darf er sich etwas verlegenen an der Nase kratzen, dann hockt er sich hin und macht ein kleines Nickerchen. Auch ist er hier wie in der zweiteren Hälfte der ersten Generation schon sehr "vermenschlicht", ist jetzt so eine Art Beschützer der Guten und lässt sogar eine hilflose Frau in Ruhe. Früher hätte er die einfach plattgetreten.
Ob man das nun gut findet oder nicht, da streiten sich auch in der G-Fan-Szene die Geister. Mir persönlich ist der ernsthaftere, zerstörerische Godzilla aber lieber. Genauso wie der Godzilla der sich weniger um seine Story und mehr um seine Monster dreht. Es gibt ein paar rühmliche Ausnahmen, aber meisten ist die Story doch so dümmlich das weniger einfach mehr ist.
Negativ bemerkbar macht sich darüber hinaus auch die Abgeschiedenheit des Handlungsortes.
Zwar bringt die Südseeinsel ein bisschen neues Flair ins Geschehen, aber dadurch gibt es außer der Basis der Bösen wenig platt zu machen für den großen Grünen und außer einer kleinen Fliegerstaffel haben die auch wenig Kampfgerät an dem er sich austoben könnte.
So spielt "Godzilla - Das Ungeheuer aus der Tiefe" bei mir auch im unteren Mittelfeld der Godzilla Reihe, es ist sicher nicht der schlechteste Auftritt der Riesenechse, aber auch bei weitem nicht ihr bester.
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