Nachdem Godzilla erfolgreich in einen Vulkan gelockt und dort versenkt werden konnte, arbeitet die Regierung mit Hochdruck daran die Spuren seiner letzten Zerstörungsorgie zu beseitigen.
Doch in den Trümmern Tokios sind auch andere Parteien unterwegs um sich ein paar Souvenirs der Riesenechse zu sichern und so kommt es zu einer wilden Schießerei und Verfolgungsjagd zwischen japanischen Soldaten und den Söldnern einer amerikanischen Gen-Firma.
Doch auch die Söldner werden schließlich von einem arabischen Agenten überrumpelt und so landen ihre gestohlenen Godzilla-Proben letztendlich in einem arabischen Labor, wo der japanische Wissenschaftler Dr. Shiragami mit ihrer Hilfe eine extrem widerstandsfähige Getreideart züchten will.
Doch wird das Labor von amerikanischen Soldaten bombardiert, wobei Dr. Shiragamis Tochter getötet wird.
Fünf Jahre später lebt der Doktor nun wieder in Japan und hat seine genetischen Forschungen auf das Feld der Rosen verlagert, weil er hofft damit eine Verbindung zu seiner verstorbenen Tochter halten zu können.
Die japanische Regierung observiert derweil weiter gewissenhaft den Vulkan in dem Godzilla versank und aus dem er theoretisch auch wieder herausbrechen könnte. Zur Vorbereitung auf diesen Tag haben sie ihre Anti-Godzilla-Waffe Super X1 zur X2 ausgebaut und arbeiten oben drein an einer neuen Sorte von Bakterien, die strahlendes Material fressen sollen.
Aber auch die amerikanische Gen-Firma und die Araber haben noch nicht aufgegeben und versuchen sowohl weiter an Godzilla Zellen zu kommen, als auch an die neuen atomfressenden Bakterien, mit denen man theoretisch nicht nur Godzilla sondern auch Atomwaffen unschädlich machen könnte.
Dazu überfallen sie nicht nur Dr. Shiragamis Labor, sondern erpressen auch die Regierung, indem sie drohen Godzilla per Sprengladungen aus seinem Vulkangefängnis zu befreien.
Unterdessen treibt der Doktor sein ganz eigenes Spiel. Zum Schein hat er sich auf ein Angebot der Regierung eingelassen an der Entwicklung der neuen Bakterien mitzuarbeiten, sich dafür aber im Gegenzug Godzilla-Zellen erpresst, die er nur mit seinen Rosenzüchtungen gekreuzt und damit ein neues Monster namens Biolante erschaffen hat.
Das ist nicht nur halb Rose, halb Godzilla, sondern in ihm wohnt auch noch die Seele seiner verstorbenen Tochter.
Derweil kam es zu einer verpatzten Übergabe zwischen japanischen Beamten und den Handlangern der Gen-Firma, in die sich auch der arabische Agent eingemischt hat. Im Ergebnis ist er nun mit den neuen Bakterien auf der Flucht und Godzilla wurde freigesprengt.
Der macht sich prompt auf den Weg zu seiner neuen Gen-Schwester Biolante und soll dabei von der Super X2 aufgehalten werden, die aber nach einem ersten Sieg schließlich beschädigt das Feld räumen muss.
So kommt es zum Kampf der beiden Giganten, den Godzilla gewinnt. Dabei hat er aber viel Energie verbraucht und macht sich also auf in Richtung eines Kernkraftwerks um sich neu aufzuladen.
Super X2 versucht erneut ihn aufzuhalten, wird aber von ihm abgeschossen, verschafft aber dem Militär genug Zeit um Godzilla mit den inzwischen wieder beschafften Bakterien zu infizieren.
Leider scheinen die nicht gut anzusprechen und so ist Godzilla weiter auf dem Weg in Richtung Kraftwerk, als Dr. Shiragami auffällt das Godzilla Kaltblüter sein könnte und sich die Bakterien deshalb nicht schnell genug vermehren könnten.
Nun wird ihm kurz vor seinem eigentlichen Ziel eine Falle gestellt und mit großen elektrischen Platten soll seine Körpertemperatur gesteigert werden bis die Bakterien anschlagen.
Und auch Biolante ist, wider allen Erwartens, noch nicht tot und mischt taucht noch einmal auf um den Menschen im Kampf gegen Godzilla zu helfen.
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Erstaunliche fünf Jahre mussten die Fans warten bis sie nach dem Neustart der Godzilla-Reihe 1984 endlich den zweiten Film der neuen Generation erleben durften. Gerüchteweise hat es Toho schlicht an Ideen für eine neue Geschichte gemangelt und so rief das Studio sogar die Fans dazu auf neue Vorschläge einzureichen.
Nun, wie immer es auch wirklich war, 1989 konnte man jedenfalls endlich das Ergebnis der Bemühungen nach neuer Kreativität bewundern - "Godzilla, der Urgigant".
Als neuer Aufhänger rückte nach atomarer Bedrohung und Umweltverschmutzung nun die Gentechnik ins Zentrum der Geschichte und sie hatte auch noch ein neues Monster mitgebracht.
So interessant die Idee dabei auf den ersten Blick zu sein scheint, der schlechte Agentenkrimi in den sie letztendlich gekleidet wurde macht alle positiven Ansätze gründlich zunichte.
Das beginnt bei der blödsinnigen Kommandoaktion zur Erbeutung von Godzilla-Zellen und geht dann auf gleichbleibend schwachem Niveau bis hin zum super dramatischen Finale voller überraschender Twists so weiter. Über einige Dinge kann man dabei noch ganz gut schmunzeln, wie dem unauffälligen Super-Lastwagen der bösen Gen-Agenten, der nicht nur klasse Basis für heimlich Überwachungsaktionen ist (einfach mit einer großen Kamera zum Fenster raus filmen), sonder mit dem man auch einen ganzen Vulkan in die Luft sprengen kann. Fragt sich nur noch wie die beiden Handlanger es geschafft haben den ganzen Vulkan mit Sprengladungen zu präparieren, und das unter den wachsamen Augen der japanischen Godzilla-Beobachter.
Aber auch der arabische Agent ist nicht von schlechten Eltern. Seine besonderen Fähigkeiten sind der präzise Umgang mit seinem Sturmgewehr und die famose Gabe immer zur richtigen Zeit am rechten Ort zu sein, egal wie geheim irgendetwas auch sein mag.
Na ja, was erwartet man auch anderes von einer waschechten Godzilla-Story. Blöd bloß das man sich dabei aber auch noch reichlich ernst nimmt.
Aber egal, auf den übrigen Baustellen tummeln sich dann noch der Doktor, der es schafft das neue Monster irgendwie aus einer Rose und der Seele seiner toten Tochter zu züchten, beides angereichert mit Godzilla-Genen. Außerdem wird in diesem Plot-Teil auch die Rolle der Telepathin Miki eingeführt, die in den folgenden Filmen der zweiten Generation immer wieder auftauchen sollte. Hier hat sie aber noch eine recht bescheidene Funktion und darf bloß die Ankunft der Monster einläuten und ein bisschen deren Motivation erklären.
Außerdem wieder mit dabei die neue Sondereinheit des Militärs, die auch wieder eine hochtechnische Anti-Godzilla-Waffe im Gepäck hat. Angeblich eine verbesserte Version ihres Vorgängers, stellt sie sich schließlich aber als weit anfälliger heraus. Nun gut, dieser Ausgang ist vielleicht sogar gar nicht so unrealistisch. Das man dann aber für das Finale prompt noch eine noch geheimere Technik aus dem Ärmel zieht ist wieder typisch Godzilla.
Selbiger wurde für diesen zweiten Auftritt erfreulicher Weise auch noch einmal ein bisschen überarbeitet, ist immer noch schön furchteinflößend, bewegt sich jetzt wieder etwas geschmeidiger. Vergessen sind außerdem die misslungenen Versuche eines Roboter-Godzillas aus dem Vorgänger.
Auch das neue Monster Biolante ist gut geworden. In seiner ersten Rosenform ist es wirklich herrlich in Szene gesetzt. Mitten im See steht es da, wunderbar ausgeleuchtet, und bietet einen faszinierenden Kontrast zwischen Tentakel-Körper und schönem Blumenkopf.
In seiner zweiten Form tritt es dann nicht mehr so ambivalent auf. Der schöne Kopf ist etwas gewichen das stark an mutierten Alligator erinnert, dafür ist es noch einmal gewachsen und lässt selbst den stattlichen Godzilla neben sich etwas klein und verloren wirken.
Leider kann es sich aber scheinbar nicht sehr gut bewegen, so dass es in den Kämpfen ausschließlich auf seine Tentakel zurückgreifen kann. Diese sind zwar zum Teil auch mit Zähnen bewaffnet, machen aber trotzdem eher eine schlechte Figur gegen Godzilla, der mit seinem Strahl dann auch kurzen Prozess macht. In der zweiten Form ist Biolante dann etwas wehrhafter, aber nach wirklichem Kämpfen sieht es trotzdem nicht aus. Wenn Godzilla ihm nicht ausversehen ins Maul fällt sind eigentlich wieder nur die Tentakel zu etwas gut. Ach ja, ätzenden Schleim spucken kann es jetzt auch.
Trotzdem will kein rechtes Kampffeeling aufkommen und das ist offensichtlich auch dem Regisseur aufgefallen, denn der lässt den Kampf schließlich abbrechen und Godzilla stolpert lieber Bakterienverseucht ins Meer, während Biolante sich auflösend in den Weltraum zurückzieht.
Damit könnte der Film zu einem, aus Monster-Sicht, unbefriedigendem Ende gelangt sein, aber stattdessen schüttelt man uns noch ein paar völlig überraschende Wendungen aus dem Ärmel.
Der Agentenplot ist nämlich, im Gegensatz zur Monsteraction, noch nicht erschöpft und reißt uns mit einem kaltblütigen Mordanschlag aus der seligen Ende-Stimmung und so bekommen wir nochmal ordentlich Verfolgungsjagd und Faustkampf drauf gepackt.
Nach diesem letzten, völlig überflüssigen Agentenausbruch hat dann selbst Godzilla himself zu viel und nutzt seine Regeneration dazu sich lieber vom Acker zu machen, bevor er am Ende in noch mehr derartigen Schwachsinn verwickelt wird.
Das war es dann aber wirklich mit "Godzilla, der Urgigant", einem der schwächeren Filme der zweiten Generation. Was schade ist, denn Biolante ist an sich ein sehr interessantes Monster. Trotzdem kam sie beim Publikum nicht gut an und fortan setzte Toho wieder auf konventionellere Monster. Hoffentlich erlebt sie irgendwann noch einmal ein Comeback in einem besseren Godzilla Film.
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