Seit dem die Menschheit den Warpantrieb entdeckt hat, hat sie die letzten hunderte Jahre mit der Kolonisation des Weltraums begonnen.
Dabei entstanden nicht nur neue Nationen der Menschen, sondern man traf auch auf außerirdische Zivilisationen und nach Dekaden des Krieges und des Misstrauens gründete man schließlich eine gemeinsame Föderation, mit dem Ziel den Weltraum auch weiterhin friedliche zu besiedeln.
Ein Zentrum dieser Föderation ist die Cosmo Akademie, eine Eliteeinrichtung die nur den begabtesten Studenten aus allen Nationen und Völkern offen steht und deren Absolventen zu den zukünftigen Eliten des Weltraums zählen.
Entsprechend schwer sind die Zugangstests, bei denen jedes Jahr tausende ihr Glück versuchen und nur die wenigsten durchkommen.
Tada ist einer von ihnen und nachdem er die ersten Tests erfolgreich absolviert hat, soll er mit 9 anderen eine letzte, alles entscheidende Prüfung bestehen.
Zusammen werden sie auf einem havarierten Raumschiff ausgesetzt und müssen dort 53 Tage überleben. Im Notfall können sie die Prüfung abbrechen, aber dann sind alle durchgefallen.
Und schon zu Beginn zeigen sich die ersten, unvorhergesehenen Probleme, denn statt den erwarteten 10 finden sich plötzlich 11 Prüflinge auf dem Schiff wieder, was sofort das Misstrauen aller erweckt. Ist einer von ihnen ein eingeschleuster Saboteur?
Noch bevor sie sich dieser Frage weiter widmen können werden sie allerdings von einer Reihe von Explosionen aufgeschreckt, die das Schiff zu zerstören drohen. Scheinbar wurden überall an Board Bomben versteckt, die nun explodieren.
Und das ist erst der Beginn ihrer 53tägigen Prüfung.
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"They Were 11" ist eine durchaus interessante Weltraumgeschichte.
Basierend auf einem gleichnamigen Manga aus den 70er Jahren, der Hoch-Zeit der großen Space Operas, entstand diese Verfilmung 1986, als das Genre so langsam in seinen letzten Zügen lag.
Interessant an der Geschichte ist dabei, dass es in diesem Fall nicht um epische Weltraumabenteuer geht, sondern das sie ihre Wirkung aus dem eigentlich sehr beschränkten Raum, in dem sie stattfindet, zieht. Eingeschlossen in dem Schrottschiff, zusammen mit einem der dort eigentlich nicht hingehört, dauert es nicht lang bis erste Spannungen unter den Kadetten ausbrechen.
Fortan werden sie von so einigen heftigen Problemen gebeutelt, denken schon ans aufgeben, reißen sich dann aber wieder am Riemen, und über all dem steht die Frage nach dem Saboteur und wem in ihren eigenen Reihen sie nicht trauen können.
Das ist nun sicherlich bei weitem kein neues Konzept, es gibt etliche Filme die mit ganz ähnlichen Situationen spielen, aber "They Were 11" geht die Sache passabel an und kann so eine durchgängige Spannung erzeugen, die den Zuschauer über die Lauflänge interessiert hält.
Zusätzlich hat man die Handlung noch mit ein paar Neben-Mysterien aufgepeppt. Eine der Figuren, und ausgerechnet die die auch immer im Verdacht steht der 11te Mann zu sein, hat scheinbar eine seltsame Verbindung zu dem Wrack auf dem sie ausgesetzt waren. Bei einer weiteren scheint das Geschlecht etwas unklar zu sein, was auch deshalb etwas pikant wird weil sich die Hauptfigur eindeutig zu ihr hingezogen fühlt.
So haben wir also gleich mehrere Baustellen, für die wir eine Auflösung erwarten die wir im Finale dann auch im vollen präsentiert bekommen.
Ich könnte jetzt meckern dass das alles im Grunde recht belanglos ist und irgendwie selbst damals schon recht ausgelutscht war. Außerdem fehlt dem Ganzen in letzter Instanz auch noch etwas der Biss. Die Geschlechterfrage hätte ruhig noch etwas pikanter, der Verschwörungsplot noch etwas dramatischer gestaltet werden können. Aber hey, es funktioniert also was soll es?
Kann man der Story nun vorwerfen dass sie in manchen Punkten etwas zu fad ist, so findet man selbiges auch bei der optischen Umsetzung wieder.
Die Zeichnungen und Animationen sind auch für die damalige Zeit nur auf durchschnittlichem Niveau und wirken mir, angesichts dessen dass der Film recht ernst angelegt ist, bei einigen Figuren zu albern. (besonders bei Rotnase) Bei den Designs und auch manchen Einstellungen hab ich mich ein bisschen an "2001" erinnert gefühlt (als Beispiel der Computerraum des Schiffes), hier hat man vielleicht einigen großen Vorbildern gehuldigt. Im Großen und Ganzen gibt es aber wenig Spektakuläres zu sehen. Einzig die Brücke des Schiffes macht ein bisschen was her.
So ist "They Were 11" am Ende ein durch und durch durchschnittlicher Sci-Fi Anime, der eine ganz interessante, aber nicht voll ausgereizte, Story hat und optisch etwas fad daher kommt.
Wer Interesse am Thema/Genre hat ist aber denk ich ganz gut damit bedient.
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